Kampf den Spurenstoffen: Experten vereinbaren starke Zusammenarbeit in BW!

Universität Stuttgart, 70174 Stuttgart, Deutschland - Der Schutz der Gewässer und die Reduktion von Spurenstoffen sind zentrale Herausforderungen für die Umweltpolitik in Deutschland. In diesem Zusammenhang hat das Spurenstoffzentrum des Bundes (SZB) eine bedeutende Rolle übernommen. Es fungiert als bundesweite Plattform und koordiniert Maßnahmen, um die Belastung von Gewässern durch anthropogene Stoffe in geringen Konzentrationen zu minimieren. Heute ist der 5.06.2025.
Kooperationsnetzwerk für saubere Gewässer
Der Leiter des SZB, Prof. Adolf Eisenträger, hebt die Effizienz der Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg (KomS) hervor. Dieses Zentrum, das seit über 10 Jahren Wissenschaft, Behörden, Industrie und Kläranlagenbetreiber in Baden-Württemberg vernetzt, ist ein Zusammenschluss der Universität Stuttgart, der Hochschule Biberach und des DWA-Landesverbands Baden-Württemberg.
Prof. Patrick Bräutigam von der Universität Stuttgart betont die große Bedeutung der Kooperation, um wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu übertragen. Vera Kohlgrüber, die Leiterin des KomS, bestätigt die Relevanz der vertieften Zusammenarbeit, die sowohl Kläranlagenbetreiber als auch die Umwelt begünstigt. Die Synergien, die aus dieser Partnerschaft entstehen, sind entscheidend für die Umsetzung effektiver Maßnahmen zur Reduktion von Spurenstoffen.
Herausforderungen durch Spurenstoffe
Spurenstoffe, die aus Haushaltsabwasser, Industrieanlagen und landwirtschaftlich genutzten Flächen stammen, stellen eine ernsthafte Bedrohung für aquatische Ökosysteme und die Trinkwassergewinnung dar. Das Umweltbundesamt (UBA) hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Spurenstoffen berücksichtigt werden müssen. In einem umfassenden Ansatz strebt das SZB an, Mikroschadstoffe gar nicht erst ins Abwasser gelangen zu lassen.
Zu den Hauptaufgaben des SZB gehört auch die Bewertung der toxikologischen und ökotoxikologischen Relevanz von Spurenstoffen. Zudem koordiniert das Zentrum den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen, wie Umweltbundesamt erläutert. Hierzu wurde ein Gremium aus bis zu 15 Experten gegründet, das bisher bereits „Runde Tische“ zu Themen wie Diclofenac und Röntgenkontrastmitteln organisiert hat.
Strategien zur Gewässerreinigung
Die Reduktion von Mikroverunreinigungen erfordert umfassende Lösungen. Das UBA hat analysiert, dass der Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe eine wirksame Maßnahme darstellen kann, wenngleich nicht flächendeckend umsetzbar. Auch die EU-Kommission unterstützt mit ihrem Vorschlag zur Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie diesen Ansatz.
Angesichts der hohen Kosten für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine enge Kooperation zwischen Bundesländern, wissenschaftlichen Einrichtungen und Fachverbänden entscheidend. Der bereits gestartete Stakeholderdialog des BMUV zur Strategieentwicklung für Spurenstoffe in Gewässern zeigt die Richtung, die die Politik einschlagen möchte, um Gewässer nachhaltig zu schützen.
In Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Industrie wird es einer der zentralen Aufgaben des SZB bleiben, Erfahrungsaustausch zu fördern und effektive Methoden zur Reduktion von Spurenstoffen zu entwickeln. Der Erfolg dieser Anstrengungen ist essenziell für den Schutz der ökologischen Integrität unserer Gewässer und letztlich auch für die Qualität unseres Trinkwassers.
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Ort | Universität Stuttgart, 70174 Stuttgart, Deutschland |
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