Klimawandel: Lesch warnt vor Gesundheitsrisiken und fordert Energiewende!

Memmingen, Deutschland - Am 24. Mai 2025 fand in Memmingen ein wichtiges Event des Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte statt, das das Jubiläum „500 Jahre Zwölf Artikel“ feierte. Der abschließende Höhepunkt des Programms war ein Vortrag von Prof. Harald Lesch, einer der bekanntesten Stimmen in der Klimaforschung. Unter dem Titel „Die Natur ist kein Parteimitglied“ sprach Lesch vor 500 Zuhörern in der Aula der FOS/BOS Memmingen.
Lesch, Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, betonte während seines Vortrags die Unverhandelbarkeit der Gesetze der Natur. In 20 prägnanten Worten charakterisierte er den Klimawandel: „Er ist real; wir sind die Ursache; er ist gefährlich; die Fachleute sind sich einig; wir können noch etwas tun.“ Dies ist besonders relevant, da die Erde bereits Anfang 2025 um 1,62 Grad Celsius wärmer war als im langfristigen Durchschnitt, mit einer Heizrate von 0,26 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Zudem stellt der EU-Klimawandeldienst Copernicus fest, dass sich Europa am schnellsten erwärmt.
Gesundheitliche Risiken durch den Klimawandel
Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon jetzt deutlich spürbar. Lesch hob hervor, dass direkte Effekte, wie gesundheitliche Probleme durch Stürme, Dürren, Feuerschäden, Fluten und Hitzewellen, auf dem Vormarsch sind. Indirekte Effekte umfassen zudem verschlechterte Wasserqualität, neue Krankheitserreger und unsichere Nahrungsmittelversorgung sowie psychische Erkrankungen. Diese Zusammenhänge finden auch Bestätigung in einem umfassenden Bericht des Umweltbundesamtes, der die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels in Deutschland analysiert und prägnant auf die signifikanten Gefahren aufmerksam macht.
Im Jahr 2024 wurde eine Temperaturerhöhung von 1,62 Grad verzeichnet, die über dem Ziel von 1,5 Grad liegt, was einen Anstieg von Extremwetterereignissen bedeutet. Diese bedrohlichen Veränderungen könnten laut Lesch auch zu einem Anstieg von Armut, Migration und gewaltsamen Konflikten führen. Er zitierte die Lancet Commission on Climate Change and Health, die warnte: „Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für unsere Gesundheit in diesem Jahrhundert.“
Energiewende als Gesundheitsprojekt
Ein zentrales Thema von Leschs Vortrag war die Notwendigkeit einer Energiewende. Der renommierte Wissenschaftler sieht darin nicht nur eine Lösung für die Klimakrise, sondern auch eine Chance, das Gesundheitswesen zu stärken. Die Energiewende wird als größtes Gesundheitsprojekt unserer Zeit betrachtet. Dezentrale Energie- und Wärmenetze gelten als die kostengünstigste Form der Energieerzeugung. Lesch wies auf die positiven Effekte der Energiewende hin, wie Energieunabhängigkeit, ein resilientes Energiesystem und regionale Wertschöpfung.
Aktuell gibt Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro für Energieimporte aus, wobei über 65 Prozent dieser Energie in Form von Abwärme verloren gehen. Eine grundlegende Transformation von einer fossilen Industriegesellschaft hin zu einer nachhaltigen Industriegesellschaft ist notwendig, um diesen Missstand zu beheben. Lesch betonte die Bedeutung von Photovoltaik und Windkraft für die zukünftige Energiegewinnung.
In dem Rahmen des Events in Memmingen stellte der Bündnissprecher Rupert Reisinger das Bündnis vor, welches seit 2015 aus 22 Organisationen und Einzelpersonen besteht. Lesch schloss seinen Vortrag mit der Beantwortung von Publikumsfragen, was das Engagement der Zuhörer weiter steigerte. Die Energiewende, die er anpries, wurde nicht nur als technologische Notwendigkeit, sondern auch als grundlegende Voraussetzung für die Gesundheit der Bevölkerung verstanden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Diskussion um den Klimawandel und seine tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der klare Appell von Prof. Lesch zur Energiewende könnte nicht dringlicher sein, da der Klimakrisis mit vereinten Kräften entgegengetreten werden muss.
Für weitere Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels besuchen Sie die Webseite des Umweltbundesamtes, die umfassende Daten und Analysen bereitstellt. Auch die Einblicke im Gespräch mit Harald Lesch und Dr. Martin Herrmann zur Energiewende finden Sie auf klimawandel-gesundheit.de und eine detaillierte Berichterstattung über den Vortrag in Memmingen auf merkur.de.
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Ort | Memmingen, Deutschland |
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