Kölns Brüsseler Platz: Außengastronomie soll bis 23:30 Uhr öffnen!

Kölner Grüne und CDU fordern eine Verlängerung der Öffnungszeiten für Außengastronomie am Brüsseler Platz bis 23:30 Uhr.
Kölner Grüne und CDU fordern eine Verlängerung der Öffnungszeiten für Außengastronomie am Brüsseler Platz bis 23:30 Uhr. (Symbolbild/NAG)

Brüsseler Platz, 50674 Köln, Deutschland - Die Außengastronomie am Brüsseler Platz in Köln könnte schon bald bis 23:30 Uhr geöffnet sein. Ein Dringlichkeitsantrag von Grünen und CDU, der vor der Ratssitzung am 27. Mai veröffentlicht wurde, fordert eine Verlängerung der Öffnungszeiten. Bisher müssen Kölner Gastronomen ihre Außenbereiche um 22 Uhr schließen. Die Anliegen von Grünen, CDU, SPD, Linken, FDP, der Partei und der Ratsgruppe Klimafreunde & Gut fanden im Rat eine breite Mehrheit und werden nun von der Verwaltung geprüft.

Ein wichtiger Hintergrund für diesen Vorstoß ist ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln, das die bisherige Regelung als „voraussichtlich rechtswidrig“ einstufte. Derya Karadag von den Grünen hebt hervor, dass die Außengastronomie ein integraler Bestandteil des urbanen Lebens am Brüsseler Platz sei und Lösungen für eine „schallarme“ Außengastronomie von Bedeutung sind. Bernd Petelkau von der CDU bezeichnet den Platz als einen der schönsten in Köln und spricht sich für einen Ausgleich zwischen Anwohnern und Feiernden aus.

Schutz der Anwohner und Regelungen

Um die Erhöhung der Öffnungszeiten zu realisieren, sollen Maßnahmen ergriffen werden, die den Lärm reduzieren. Dazu zählen unter anderem schallschluckende Schirme, Markisen und Lautstärkeampeln. Das Ziel ist es, einen betrieblichen Rahmen zu schaffen, der für alle Beteiligten gesichert ist. Dies wird vor dem Hintergrund einer etablierten „Partyszene“ und der Herausforderung eines „Lärmteppichs“ kritisch betrachtet, wie es in den Diskussionen im Rat erwähnt wurde.

Maria Helmis-Arend von der SPD beschreibt die Initiative als „sinnvoll“, sieht jedoch die Rolle der Außengastronomie bei der Lärmbelastung mit Skepsis. Während die Mehrheit des Rates den Antrag unterstützt, äußert die Volt-Fraktion rechtliche Bedenken und hat sich der Stimme enthalten. Auch auf die bisherigen Einschränkungen, die nach Klagen von Anwohnern eingeführt wurden, wird verwiesen. Ein Verweilverbot für alkoholische Getränke ist seit dem 15. Mai in Kraft.

Langfristige Planung und Qualitätsverbesserung

Die Stadt Köln hat in den letzten zwei Jahren Leitlinien für die Außengastronomie erarbeitet, deren Prozess am 30. Oktober 2024 abgeschlossen wurde. Diese geben verbindliche Vorgaben zur Genehmigungsfähigkeit sowie zur Gestaltung und Ausgestaltung der Außenbereiche vor, um ein ausgewogenes Miteinander im öffentlichen Raum zu fördern. Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen, lobt die Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Gastronomie und Zivilgesellschaft.

Die neuen regulativen Vorgaben sollen ab dem 1. Januar 2025 umgesetzt werden, wobei unter anderem neue Mindestbreiten für Gehwege festgelegt werden. Die Initiative zur Erhöhung der Öffnungszeiten am Brüsseler Platz könnte also Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Verbesserung der Außengastronomie in Köln sein.

Die Diskussion um die Außengastronomie zeigt eindrucksvoll, wie komplex das Zusammenspiel von Wirtschaft, urbaner Lebensqualität und den Wünschen der Anwohner ist. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung die geforderten Maßnahmen umsetzen wird und welche Antworten auf die Herausforderungen der Lärmminderung gefunden werden.

Weitere Informationen zu dieser Thematik sind in den Berichten von t-online, Rundschau Online und Stadt Köln zu finden.

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Ort Brüsseler Platz, 50674 Köln, Deutschland
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