Leverkusen feiert 40 Jahre Gleichstellungsstelle mit wichtiger Ausstellung!

Goetheplatz, 51373 Leverkusen, Deutschland - Am 7. Juni 2025 feiert die städtische Gleichstellungsstelle in Leverkusen ihr 40-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass, die Herausforderungen und Meilensteine in der Gleichstellung von Frauen und Männern sichtbar zu machen. Cornelia Richrath, die seit 2019 die Gleichstellungsstelle leitet, betont die Bedeutung der Einrichtung für alle, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität Diskriminierung erfahren. Anstelle einer traditionellen Jubiläumsfeier mit Sekt und Fingerfood wurde eine Ausstellung des „Bündnis gemeinsam gegen Sexismus“ im Foyer des Verwaltungsgebäudes am Goetheplatz eröffnet.

Die Ausstellung, die bis Ende August zu sehen sein wird, umfasst zwölf Poster, von denen zehn in einfacher Sprache verfasst sind. Ihr Ziel ist es, Sexismus und sexualisierte Gewalt zu erkennen, benennen und bekämpfen. Der Standort wurde bewusst gewählt, um eine hohe Besucherzahl zu erreichen und das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, informiert ksta.de. Oberbürgermeister Uwe Richrath hebt den hohen Stellenwert der Gleichstellung in der Verwaltung hervor und weist darauf hin, dass Leverkusen bereits 1985 eine der ersten Städte in Deutschland mit einer städtischen Gleichstellungsstelle war.

Rolle der Gleichstellungsstelle

Die Gleichstellungsstelle in Leverkusen ist an die Person des Oberbürgermeisters angebunden, was ihre Bedeutung in der städtischen Verwaltung unterstreicht. Annette Duppach, Gleichstellungsbeauftragte der Sparkasse Leverkusen, betont die Notwendigkeit, Frauen für Führungspositionen zu befähigen. Aktuell sind 58% der Führungspositionen in der Stadt von Frauen besetzt, was einen signifikanten Fortschritt in der Gleichstellung darstellt. Zudem engagiert sich die Gleichstellungsstelle im Bereich Wiedereinstieg in das Berufsleben für Mütter und hat Projekte wie das Bauprojekt Quettinger Feld initiiert, das speziell für alleinerziehende Mütter konzipiert wurde.

Trotz dieser positiven Entwicklungen äußert Cornelia Richrath Sorgen über die Forderung der FDP-Fraktion, Stellen im Gleichstellungsbüro im Rahmen einer Haushaltskrise zu streichen. Dies könnte die Fortschritte in der Gleichstellung gefährden. Die Ausstellung wird nach ihrer Präsentation im Verwaltungsgebäude anschließend von Schulen und anderen Institutionen ausgeliehen, um das Bewusstsein für genderbezogene Themen weiter zu fördern.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Die Notwendigkeit für Gleichberechtigung wird nicht nur durch die lokale Initiative in Leverkusen verdeutlicht, sondern ist auch im deutschen Grundgesetz verankert. Artikel 3 (2) legt fest, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Das Ziel der Gleichstellung wird jedoch oft durch strukturelle Hindernisse erschwert. Laut Boeckler.de liegt der Gender Pay Gap, also die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, im Jahr 2020 bei 18%. Darüber hinaus ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen rund 7 Prozentpunkte niedriger als die ihrer männlichen Kollegen.

Studien zeigen, dass Frauen auch die Hauptlast der Kinderbetreuung tragen. Obwohl 63% der Frauen ohne Kinder vollzeit arbeiten, sind es bei Frauen mit Kindern nur 29%. Dies verdeutlicht den sogenannten „Mental Load“, der die unsichtbaren Herausforderungen bei der Alltagsorganisation beschreibt. Die Gleichstellungsstelle in Leverkusen spielt eine entscheidende Rolle dabei, diesen Herausforderungen entgegenzuwirken und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.

Der Weg zur Gleichstellung ist noch lang, und die Jubiläumsfeier der Gleichstellungsstelle hebt nicht nur Errungenschaften hervor, sondern erinnert auch an die anhaltende Notwendigkeit, für Gleichberechtigung einzutreten. Es wird eine kollektive Verantwortung gesehen, gemeinsam gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu kämpfen. Die Unterstützung von Initiativen wie dem „Bündnis gemeinsam gegen Sexismus“ ist von zentraler Bedeutung, um nachhaltige Änderungen zu erreichen und das Bewusstsein in der Gesellschaft zu stärken.