Backhaus warnt: EU-Kürzungen gefährden Landwirtschaft in MV!
Backhaus warnt: EU-Kürzungen gefährden Landwirtschaft in MV!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern sorgt Landwirtschaftsminister Till Backhaus für Aufsehen mit seinen kritischen Äußerungen zu den geplanten Reformen der EU zur Agrarförderung. Heute, am 9. Juli 2025, hat er seine Bedenken in einer Ankündigung vor einer Sonderkonferenz mit deutschen Amtskollegen in Berlin geäußert. Backhaus bezeichnet die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als eine der wichtigsten Säulen der europäischen Zusammenarbeit und betont ihre Rolle bei der Gewährleistung einer stabilen Lebensmittelversorgung sowie fairer Einkommen für die Landwirte.
Die reformierten Pläne der EU-Kommission für die Förderperiode von 2028 bis 2034 machen dem Minister Sorgen. Eine mögliche Auslagerung der ländlichen Entwicklung aus dem Agrarprogramm sowie drastische Budgetkürzungen könnten weitreichende Folgen für Mecklenburg-Vorpommern, ein Flächenland, haben. Seit 1990 hat das Bundesland bereits rund 27 Milliarden Euro an EU-Mitteln aus den GAP-Fonds in Landwirtschaft und ländliche Entwicklung investiert. Backhaus weist darauf hin, dass diese Investitionen entscheidend für die Transformation der ostdeutschen Landwirtschaft waren. Zudem machen Zahlungen aus Brüssel über ein Drittel des Einkommens der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern aus, was die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht.
Forderungen nach eigenständigem Budget und mehr Vertrauen
Um die Situation zu verbessern, fordert Backhaus ein eigenständiges, auskömmliches Budget für die kommende Förderperiode und eine garantierte regionale Mittelverwaltung. Er legt besonderes Augenmerk auf eine praxisnahe Vereinfachung der Förderrichtlinien und mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Betriebe. „Landwirte brauchen Wahlmöglichkeiten, klare Strukturen und verlässliche Zusagen“, so seine Worte. Zusätzlich sollten Anreize für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen im Vordergrund stehen, anstatt unnötige Auflagen zu schaffen.
Die neue Förderperiode der GAP startet unter schwierigen Bedingungen, wie Regierung M-V berichtet. Dieses Jahr werden rund 268 Millionen Euro an Direktzahlungen ausgeschüttet, die für die Einkommensgrundstützung für Nachhaltigkeit und für spezielle Leistungen zur Verbesserung von Umwelt- und Wasserqualität vorgesehen sind.
Zukünftige Herausforderungen und Anpassungen
Die Herausforderung für die GAP bleibt, sich ständig an die Veränderungen der Lebensverhältnisse in Europa anzupassen. Die Landwirtschaft sieht sich immer mehr im Spannungsfeld zwischen sozialer und ökologischer Verantwortung und wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Wie BMEL feststellt, ergibt sich hier eine deutliche Orientierung am Markt, während direkt Zuwendungen an gesellschaftliche Leistungen gebunden sind. Über 500 Millionen Bürger in den 27 EU-Mitgliedstaaten profitieren von einem vielfältigen Nahrungsmittelangebot und einheitlichen Qualitätsstandards.
Es ist klar, dass die kommenden Reformen und Entwicklungen in der EU-Agrarpolitik von enormer Bedeutung für die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus sind. Die Worte von Minister Backhaus sollten als ein klarer Appell verstanden werden, die Bedürfnisse der Landwirtschaft nicht aus den Augen zu verlieren und ihnen gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussionen auf der Sonderkonferenz in Berlin und die kommenden Entscheidungen die Zukunft der Agrarförderung prägen werden.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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