Zukunft der Apotheken: Kämpfen gegen Online-Riesen und hohe Kosten!

Ostalbkreis, Deutschland - In Deutschland sehen sich lokale Apotheken einer zunehmenden Konkurrenz durch Online-Anbieter wie die Shop-Apotheke gegenüber. Dies stellt die Zukunft dieser Einrichtungen in Frage, denn immer mehr Patienten entscheiden sich für die Bequemlichkeit des digitalen Einkaufs. Dagmar Oltersdorf von der Schwäbischen Post berichtet, dass Apothekeninhaberinnen wie Andrea Benz von der Hofherrnapotheke und Ala Apotheke sowie Dorothee Salzer von der Sternapotheke vor großen Herausforderungen stehen. Neben der Online-Konkurrenz kämpfen sie auch mit steigenden Betriebs- und Lohnkosten.
Andrea Benz hebt die Dringlichkeit von Investitionen und Wachstum hervor, um die Apotheken am Leben zu halten. Sie weist darauf hin, dass die Gewinnspannen für rezeptpflichtige Medikamente gesetzlich festgelegt sind, während Online-Apotheken oft mit Rabatten locken, die lokalen Apotheken nicht gestattet sind. Dieses Ungleichgewicht hat zur Folge, dass ausländische Versandhändler große Marktvorteile genießen und deutsche Apotheken in ihrer Existenz bedroht sind.
Vorteile der lokalen Apotheken
Dennoch haben lokale Apotheken einige Vorteile, die sie von ihren Online-Konkurrenten abheben. Persönliche Beratung, individuelle Rezepturen und Notdienste sind nur einige der Vorteile, die Kunden bei der örtlichen Apotheke erwarten können. Oft können Medikamente am selben Tag abgeholt werden, was für viele Menschen von großem Nutzen ist.
Darüber hinaus bietet Dorothee Salzer spezielle Beratungen für Mütter und Kinder an und arbeitet eng mit Hebammen zusammen. In einer Zeit, in der Digitalisierungen unumgänglich sind, betonen beide Apothekerinnen die Notwendigkeit, moderne Zahlungsmethoden und Online-Bestellungen anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Forderungen der Apothekerinnen
Die Gespräche über die Zukunft der lokalen Apotheken rühren auch an grundlegenden Fragen des wirtschaftlichen Überlebens. Insbesondere fordern die Apothekerinnen eine Erhöhung des Apothekerhonorars, welches seit über zehn Jahren stagniert. Aktuell beträgt die Vergütung 8,35 Euro plus drei Prozent des Einkaufspreises pro abgegebenem Arzneimittel. Beide Apothekerinnen sind sich einig, dass das Fixhonorar auf mindestens zwölf Euro pro Arzneimittel angehoben werden sollte, um die Rentabilität zu sichern. Auch ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und eine einheitliche Preisbindung für alle Marktteilnehmer stehen auf der Agenda.
Übergeordnet zeigt die aktuelle Situation der Apotheken in Deutschland einen Markt im Umbruch. Laut Statista ist die Anzahl der Apotheken in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und liegt derzeit bei 17.041. Im Jahr 2024 beispielsweise setzten Apotheken rund 70,4 Milliarden Euro um, wobei über 90 Prozent des Umsatzes aus der Abgabe von Arzneimitteln resultieren.
Insgesamt stehen mehr als 72.100 Pharmazeutisch-Technische Assistenten und über 53.200 Apotheker in den Apotheken bereit, um die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Dennoch haben viele Apotheken mit Personalmangel, Bürokratie und Lieferengpässen zu kämpfen, was ihre operativen Möglichkeiten stark einschränkt. Die Frage bleibt, wie die lokale Apotheke in diesem sich verändernden Markt überleben kann, und ob die Anforderungen der Apothekerinnen letztendlich Gehör finden werden.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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