Fischer Piehl kämpft gegen steigende Kosten und sinkende Krabbenbestände!

Fischer Piehl kämpft gegen steigende Kosten und sinkende Krabbenbestände!

Alt Schlagsdorf, Deutschland - Heute berichtet Walter Piehl, ein Fischer aus Alt Schlagsdorf, aus seiner Fischerstube über die besorgniserregende wirtschaftliche Lage in der Fischerei. Während er früher auf Hochsee fischte, arbeitet er heute am Igelsee. Doch die Herausforderungen sind gewaltig. „Es ist an der Zeit, dass wir über die Realität sprechen“, teilt er mit ernster Miene mit. Die steigenden Strompreise von 38 Cent pro kilowattstunde setzen ihm zu und machen die Fischverarbeitung und Kühlung unerschwinglich. „Energie zu Preisen um 20 Cent pro Kilowattstunde wären ein Schritt in die richtige Richtung“, fordert er laut Uckermarkkurier.

Hochpreise und Rückgang der Bestände

Die norddeutschen Fischer sehen sich nicht nur mit hohen Betriebskosten konfrontiert, sondern auch mit drastisch gestiegenen Preisen für Kabeljau, die den Verkauf zusätzlich erschweren. Aktuell lassen sich Nordseekrabben für mindestens 80 Euro pro Kilo verkaufen, was für die beliebten Krabbenbrötchen die Grenzen der Rentabilität erreicht. Laut Gastronom Karl-Heinz Kolle bedeuten die hohen Preise, dass er seine traditionelle Krabbensuppe weiterhin auf der Karte behält, trotz der finanziellen Ungewissheit. Die Rahmenbedingungen könnten jedoch nicht belastender sein, so berichtet NDR.

Die Situation in der Nordsee ist kritisch, da der Krabbenbestand stark sinkt. Der natürliche Fressfeind der Krabbe, der Wittling, hat sich erheblich ausgebreitet und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Bestände dar. Wie Fischer André Claußen berichtet, haben sich die Fangzeiten durch das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) eingeschränkt. Fischer dürfen nun nur noch 36 Stunden pro Kalenderwoche auf See fischen, was die Einsätze und potenziellen Erträge weiter limitiert. Angeblich haben die Bestände unter der Überfischung und dem Klimawandel zu leiden RND.

Politik und Vorschriften

Die ungeliebten Vorschriften wie die kennzeichnungspflichtigen lateinischen Namen der Fische machen es den Fischern zusätzlich schwer. „Kunden interessiert das nicht, das ist alles viel zu viel Bürokratie“, äußert Piehl. Denn statt beim Fischen zu sein, verbringt er oft Zeit mit der Etikettierung und dem Erfüllen von Richtlinien, was an seiner Berufung nagt. Die ständigen Regelungen zur Fischerei und die hohen Anforderungen der aktuellen Energiepolitik führen zu großen Unsicherheiten in der Branche. „Was wird aus der Zukunft der Fischerei in Deutschland, wenn die Vorschriften immer strenger werden?“, fragt er sich besorgt.

Mit einem Rückgang der Fischerei-Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, die seit 2000 um mehr als 300 Betriebe geschrumpft sind, bleibt die Frage offen, wie lange die Flotte der Krabbenfischer, momentan 180 Kutter stark, noch existieren kann. Es ist an der Zeit, dass Fischer dringend Unterstützung fordern, um die Krabbenfischerei in der Nordsee zukunftssicher zu machen und den Herausforderungen mit klarem Kopf zu begegnen.

Details
OrtAlt Schlagsdorf, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)