Austauschschülerin Margot: Ein Jahr Deutschland, ein Herz voller Zweifel!

Austauschschülerin Margot: Ein Jahr Deutschland, ein Herz voller Zweifel!
Schwerin, Deutschland - Margot Hoffmann, eine 16-jährige Austauschschülerin aus den USA, kehrt nach einem einjährigen Aufenthalt in Deutschland zurück. Während ihrer Zeit in Baden-Württemberg und Schwerin besuchte sie das Goethe-Gymnasium und sammelte einige prägende Erfahrungen. Besonders auffällig waren für sie die Unterschiede in der sozialen Interaktion, die sie mit den Deutschen erlebte. „Ich hatte Schwierigkeiten, Freunde zu finden“, gibt sie zu und beschreibt Deutsche als weniger offen im Vergleich zu den USA. Dennoch hat Margot im Laufe des Jahres auch enge Freundschaften geschlossen und positive Erinnerungen an die Region, insbesondere die schönen Strände an der Ostsee, gesammelt.
Ein weiteres kulturelles Erlebnis war das deutsche Abendessen, das für sie eine neue Erfahrung war. “Das Brot und der Käse haben mich anfangs überrascht”, erzählt sie. Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatstadt Starkville, Mississippi, plant sie, auf die Highschool zu gehen. Doch nicht alle Gedanken sind positiv: Margot äußert Bedenken hinsichtlich der Zukunft von Austauschprogrammen in den USA, insbesondere aufgrund der aktuellen politischen Lage und den Protesten gegen Präsident Donald Trump, die auch den internationalen Schüleraustausch beeinträchtigen könnten. „Ich würde gern ein weiteres Auslandsjahr machen, aber ich bin mir unsicher über die Möglichkeiten“, sagt sie.
Klarheit über Austauschprogramme in der politischen Unsicherheit
Margots Sorgen sind nicht unbegründet. Der Rückgang der Anzahl an deutschen Schülern, die in die USA reisen, spiegelt die Unsicherheit wider. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung ist die Zahl der Reisen in die USA im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent gesunken. Dies führt dazu, dass einige Jugendliche ihr Auslandsjahr nach Kanada verlegen. Bestimmte Schulen in Bonn müssen sogar Austauschprogramme absagen, weil US-Partnerschulen nicht mehr teilnehmen. Dies hängt auch mit der politischen Situation in den USA und dem Einfluss von Trumps Administration zusammen.
Ein weiteres Zeichen für die angespannten Umstände ist, dass die Fördergelder für Austauschprogramme eingefroren wurden. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) und das German American Partnership Programm (GAPP), die beide vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) unterstützt werden, sind betroffen. Während das PAD keinen signifikanten Rückgang bei den Austauschprogrammen sieht, da diese oft lange im Voraus geplant werden, bleibt die Sorge um mögliche zukünftige Entwicklungen bestehen.
Die Beliebtheit der USA bleibt trotz aller Umstände hoch
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Faszination für die USA ungebrochen. Viele junge Menschen sind nach wie vor an einem Austausch interessiert. Laut der US-Botschaft gibt es zahlreiche Programme, die deutschen Schülern ermöglichen, die vibrante US-Kultur und die englische Sprache zu entdecken. Diese Programme bieten nicht nur zahlreiche Ressourcen und Fördermöglichkeiten, sondern auch eine Alumni-Community, die den Austausch unter den ehemaligen Teilnehmenden fördert.
Momentan genießen die USA den Status als beliebtestes Gastland für deutsche Schüler, auch wenn die Konkurrenz durch andere englischsprachige Länder wie Neuseeland, Kanada und Australien zunimmt. Die Kosten für ein Jahr an einer öffentlichen Schule in den USA belaufen sich dabei auf zwischen 9200 und 16000 Euro, was für viele Familien eine erhebliche Investition darstellt.
Spätestens nach Margots Erfahrungen wird jedoch klar, dass der Austausch zwischen den Kulturen auch in stürmischen Zeiten von großer Bedeutung bleibt. Es bleibt zu hoffen, dass der Wind bald dreht und positive Veränderungen für Austauschprogramme auf den Weg gebracht werden.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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