Mark Rohde verlässt Schwerin: Abschied von der Staatskapelle mit Wehmut!
Mark Rohde verlässt Schwerin: Abschied von der Staatskapelle mit Wehmut!
Schwerin, Deutschland - Nach fünf intensiven Jahren an der Spitze der Mecklenburgischen Staatskapelle in Schwerin verabschiedet sich Mark Rohde mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Generalmusikdirektor wechselt nach Würzburg, wo er die Leitung des Philharmonischen Orchesters übernehmen wird. Dabei ist sein Abschied aus Schwerin nicht ganz freiwillig, doch Rohde ist optimistisch und sieht in der Veränderung auch eine neue künstlerische Möglichkeit.
Als Rohde 2020 seine Amtszeit begann, fiel sein Start in die durch die Corona-Pandemie geprägte Zeit. Dies führte dazu, dass er fast zwei Jahre warten musste, bis er ein vollständig besetztes Konzert dirigieren konnte. Trotz dieser Anfangshürden hat sich Rohde in Schwerin gut etabliert und das Mecklenburgische Staatstheater mit zahlreichen Konzerten erfolgreich gefüllt. Ihm ist es gelungen, bedeutende Werke wie Bruckner 8 und Beethoven 9 aufzuführen, und mehr als einmal geriet man bei ihm ins Staunen.
Der finalen Auftritt in Schwerin steht am 12. Juli an, wenn Rohde bei den MeckProms, dem traditionellen Abschlusskonzert der Spielzeit, zu hören sein wird. Unter dem Titel „Feuer, Lebenslust!“ wird er die Peer-Gynt-Suite, Strauss-Lieder, Brahms’ Ungarische Tänze sowie Stücke aus der „Fledermaus“ auf das Programm setzen.
Harmonische Zusammenarbeit und Herausforderungen
Rohdes Zeit in Schwerin war von einer wertschätzenden Zusammenarbeit geprägt. Konzertmeister Volker Reinhold hebt die auf Augenhöhe geführte Kommunikation hervor. Eine solche Beziehung innerhalb des Orchesters ist nicht selbstverständlich und zeigt, dass Rohde ein gutes Händchen für den Umgang mit Musikern hat. Gleichzeitig gibt er den Herausforderungen in der Kulturförderung eine Stimme. Die finanzielle Unterstützung durch das Land sei ein Problem, das die Staatskapelle auch in Zukunft beschäftigen wird. Ob der neue Generalmusikdirektor die bewährte Tradition der Staatskapelle fortsetzen kann, bleibt abzuwarten, da die Stelle des Chefdirigenten vorerst unbesetzt bleibt.
In einer breiter angelegten Diskussion um die Kulturförderung in Deutschland zeigt eine aktuelle Studie von FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. auf, wie differenziert die Arbeitsbedingungen in der Branche sind. Diese Studie beleuchtet die historische Entwicklung der deutschen Orchesterlandschaft und macht deutlich, wie etwa die Finanzierung die Realität für Musiker beeinflusst. Rohde äußert sich kritisch zur aktuellen Situation der Kultur, sieht jedoch die Notwendigkeit künstlerischer Wechsel als eine Möglichkeit, frischen Wind zu bringen und den kreativen Horizont zu erweitern.
Ein Blick in die Zukunft
Mit einem soliden Plan für seine Karriere in Würzburg freut sich Rohde besonders auf die Aufführung von mehr Opern. Er hebt hervor, dass der Wille von beiden Seiten für eine fruchtbare Zusammenarbeit nötig ist, und blickt mit Zuversicht auf die neue Herausforderung. Trotz seines bevorstehenden Wechsels wird Schwerin nicht für ihn in den Hintergrund rücken; Rohde hat hier eine besondere Beziehung zu den Menschen und dem lokalen Umfeld entwickelt. Seine Arbeit fand in der Orchesterakademie und den verbesserten Probenbedingungen eindrucksvolle Bestätigung.
Rohdes Weggang ist auch ein Zeichen dafür, dass die Diskussion um die Kulturförderung in Deutschland nicht aufhört. Es bleibt zu hoffen, dass sein Nachfolger die Tradition und den Klang der Staatskapelle weiter pflegen kann und dass Schwerin, wie Rohde betont, in einem spielfähigen Zustand bleibt. Seine letzten Worte als GMD bleiben in Erinnerung: „Die Kultur ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Selbstverständnisses“, und damit lenkt er den Blick auf die wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen.
Details | |
---|---|
Ort | Schwerin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)