Schlussplädoyers im Keltengold-Prozess: Drohen lange Haftstrafen?

Schlussplädoyers im Keltengold-Prozess: Drohen lange Haftstrafen?

Plate, Deutschland - Im Prozess um den spektakulären Goldschatz-Diebstahl aus dem Kelten- und Römer-Museum in Manching bei Ingolstadt wird es heute Nachmittag ernst. Um 9:30 Uhr finden die letzten Plädoyers der Verteidiger des Hauptangeklagten statt, einem 48-jährigen Mann aus Plate bei Schwerin, der als Kopf einer mutmaßlichen Einbrecherbande gilt. Die Staatsanwaltschaft sieht ihn als Mastermind hinter dem Raub und fordert dafür eine Haftstrafe von zwölf Jahren. Seine Mittäter sind ebenfalls angeklagt, zwei von ihnen stammen aus Schwerin, ein weiterer aus Berlin.

Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen die Angeklagten, die aufgrund von Ereignissen im November 2022 in das Blickfeld geraten sind. Bei einem Einbruch in das Archäologiemuseum in Manching wurde ein etwa 2.100 Jahre alter Goldschatz im Wert von schätzungsweise 1,5 Millionen Euro gestohlen. Die Beute umfasst 483 Münzen, einen größeren Goldklumpen und insgesamt 3,7 Kilogramm Gold. Bis auf einen Teil, der auf einem Grundstück in Plate entdeckt wurde, bleibt der größte Teil der wertvollen Schätze weiterhin verschwunden.

Konflikt der Wahrheiten

Im Laufe des Verfahrens, das inzwischen seit einem halben Jahr andauert, haben die Angeklagten kein Geständnis abgelegt und in den vergangenen zwei Jahren auch geschwiegen. Die Verteidiger der drei weiteren Beschuldigten beantragen Freisprüche und werfen der Staatsanwaltschaft vor, keine stichhaltigen Beweise zu haben. Klaus Wittmann, einer der Verteidiger, bezeichnet die Anklage sogar als „im luftleeren Raum“ gebildet, während Uwe Kunik, ein anderer Verteidiger, erklärt, dass es keinerlei Nachweis für eine organisierte Einbrecherbande gebe.

Die geforderten Haftstrafen variieren zwischen sechseinhalb und zehn Jahren, je nach Rolle der einzelnen Angeklagten. Während sich die Staatsanwaltschaft fest zur Verantwortung der Männer bekennt, betont die Verteidigung die Unschuldsvermutung und erhebt die Forderung nach Freisprüchen sowie Entschädigungen für die Dauer der Untersuchungshaft.

Sicherheitslage für Antiquitäten

Unterdessen rücken auch die allgemeinen Trends im Bereich des Diebstahls von Antiquitäten, Kunst und sakralen Gegenständen in den Fokus. Laut einer Statistik des Bundeskriminalamts, die für den Zeitraum von 2014 bis 2024 erhoben wurde, sind solche Delikte seit Jahren hoch im Kurs. So bleibt der Diebstahl von Kulturgut in Deutschland ein ernstes Problem, das nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in den Ermittlungsbehörden hohe Wellen schlägt. Statistiken sind online verfügbar und weisen auf die alarmierenden Trends hin.

Das Urteil in diesem speziellen Fall soll am 29. Juli vom Landgericht Ingolstadt verkündet werden. Die Gesellschaft steht nun gespannt vor dem Urteil, das nicht nur die angeklagten Männer betrifft, sondern auch ein Licht auf die potenziellen Konsequenzen wirft, die solch kriminelles Handeln mit sich bringen kann. Die Aufmerksamkeit vieler wird darauf gerichtet sein, welche Lehren aus diesem Prozess für die Sicherheit von Museen und kulturellem Erbe gezogen werden können.

Für weitere Informationen zu diesem interessanten Fall und den begleitetenden Statistiken, können die Quellen Antenne, NDR und Statista besucht werden.

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OrtPlate, Deutschland
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