Schwerin kämpft gegen Rassismus: Grundschule Nordlichter tritt bei!

Schwerin kämpft gegen Rassismus: Grundschule Nordlichter tritt bei!

Schwerin, Deutschland - Die Grundschule „Schweriner Nordlichter“ setzt ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung: Sie ist dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beigetreten. Dieser Schritt wurde im Rahmen eines festlichen Aktes gewürdigt, bei dem auch Bundesministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) anwesend war. Sie hat die Patenschaft für die Schule übernommen und betont die Wichtigkeit solcher Initiativen, um Schüler und Schülerinnen zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Gewalt zu ermutigen. In Mecklenburg-Vorpommern sind mittlerweile 69 Schulen Teil dieses inspirierenden Netzwerks, welches sich für ein respektvolles Schulklima stark macht. Schwerin Lokal berichtet, dass prominente Patinnen und Paten wie der Musiker Marteria und der Segler Matthias Bohn einige dieser Schulen unterstützen.

Die Relevanz solcher Initiativen wird durch die alarmierenden Zahlen untermauert: Laut dem Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern sind die gemeldeten Vorfälle mit extremistischem oder rassistischem Hintergrund an Schulen in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Während im Schuljahr 2014/2015 noch kein Fall mit extremistischem Hintergrund registriert wurde, sind es im Schuljahr 2023/2024 bereits 100 Fälle. Insbesondere die Zahl der Vorfälle im Bereich des „Kennzeichen und Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen“ ist von 16 auf 95 angestiegen. Die Welt verdeutlicht, dass im aktuellen Schulhalbjahr 2024/2025 bereits 38 solcher Fälle und 43 mit extremistischem Hintergrund gemeldet wurden.

Ein ernster Auftrag für die Bildungspolitik

Woher rührt diese steigende Zahl an Vorfällen? Der Kontext ist alarmierend: Über 1.500 Gewaltvorfälle, darunter Körperverletzungen und Bedrohungen, wurden im Schuljahr 2023/2024 registriert. Abgeordnete der Schweriner Koalition zeigen sich besorgt über die Zunahme von Gewalt, Extremismus und Antisemitismus an Schulen. „Ein gutes Händchen für die Bildungspolitik“ wird hier gefordert, um bestehende Antigewaltkonzepte zu prüfen und anzupassen, damit Kinder und Jugendliche in einem sicheren Umfeld lernen können.

Zusätzlich gibt es Zusammenhänge zwischen Rassismus und den schulischen Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund. Eine kürzlich abgeschlossene Studie des DeZIM-Instituts hat herausgefunden, dass Schüler mit Migrationshintergrund in Fächern wie Deutsch und Mathematik bei gleicher Leistung oft schlechter beurteilt werden als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, Vorurteile abzubauen und Chancengleichheit zu schaffen. DeZIM-Institut fordert ein Umdenken in der Bildungspolitik, um diese Diskriminierungen zu beseitigen.

An der Grundschule „Schweriner Nordlichter“ sind diese Thematiken nun angekommen: Mit dem Beitritt zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ engagieren sich Lehrer und Schüler aktiv gegen Diskriminierung und setzen sich für ein respektvolles Miteinander ein. Der Anfang ist gemacht, und es bleibt zu hoffen, dass dieser Schritt weitere Schulen motiviert, dem Beispiel zu folgen, um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

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OrtSchwerin, Deutschland
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