Drama auf Usedom: Touristen rufen nach Hilfe für leidende Katze!

Drama auf Usedom: Touristen rufen nach Hilfe für leidende Katze!

Bäderstr. 117, 17406 Usedom, Deutschland - Ein Erlebnis, das einem die Lust auf einen entspannten Urlaub vermiesen kann: Monika und Gero Völlmar mussten erfahren, wie schwierig es sein kann, in der Urlaubsregion Usedom schnell tierärztliche Hilfe für ihre Katze Lilly zu bekommen. Nach zwei Jahren voller Probleme haben die Völlmars ihre Geschichte nun öffentlich gemacht und erhalten Unterstützung von anderen geschockten Tierhaltern.

Vor zwei Jahren, kurz vor Geros Geburtstag, erkrankte Lilly in Bansin akut. Der verzweifelte Versuch, einen Tierarzt zu erreichen, scheiterte – und das nicht nur einmal. „Ich habe die Polizei in Heringsdorf angerufen, um Hilfe zu bekommen“, schilderte Gero. Letztendlich bekam er die Telefonnummer der Tierrettung Vorpommern-Greifswald, die zwar einen Tierretter schickte, dieser konnte jedoch keinen Tierarzt erreichen. Schlimmer ging es nicht: Eine Tierärztin, die nicht im Internet gelistet war, konnte Lilly nur noch von ihrem Leiden erlösen.

Schwierige Zustände für Tierhalter

Klaus Kraft, der Vorsitzende der Tierrettung Vorpommern-Greifswald, weist auf die herausfordernden Bedingungen hin. „Es kann bis zu 90 Minuten dauern, um einen Tierarzt zu erreichen“, so Kraft. Zudem gibt es oft Fehlmeldungen von Bereitschaftsdiensten und die Erreichbarkeit der Notrufnummer ist nicht immer gegeben. „In dringenden Fällen schicken einige Tierärzte verletzte Tiere direkt in Kliniken, anstatt sie selbst zu behandeln“, ergänzt er.

Die Völlmars wagten es erneut, zwei Jahre später nach Bansin zu reisen. Doch auch dieses Mal lief nicht alles rund: Die gemietete 40 Quadratmeter große Wohnung entsprach nicht den im Internet gezeigten Bildern und war übervoll mit Möbeln. Zu allem Überfluss fiel während ihres Aufenthalts auch noch die Heizung und das Warmwasser aus. Für all diese Unannehmlichkeiten erhielten sie eine Entschädigung von gerade einmal 15 Euro.

Notdienstregelungen und -gebühren

Für Tierhalter, die in Notsituationen schnell Hilfe suchen, gibt es die zentrale Notdienstnummer 01805 84 37 36. Diese wird von der Tierarztpraxis Maack angeboten, deren Bürozeiten von Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 15:30 Uhr gehen. Bei einem Notfall, der außerhalb dieser Zeiten auftritt, müssen Tierhalter mit einer Notdienstpauschale von 59,50 Euro rechnen. Zusätzlich kommen die Behandlungskosten, die in der Regel vor Ort beglichen werden müssen, hinzu.

Den Tierhaltern wird geraten, sich darüber im Klaren zu sein, ob es sich bei ihrer Situation um einen echten Notfall handelt. Anzeichen für akute Notfälle sind unter anderem Atemnot, starke Blutungen oder Probleme beim Harnlassen, so die Landestierärztekammer Nordrhein.

Die Völlmars’ Erfahrungen verdeutlichen den dringenden Bedarf an zuverlässiger und schneller tierärztlicher Hilfe, vor allem in Urlaubsregionen. Tierhalter sollten immer einen Plan haben, wann und wie sie Hilfe erreichen können, um nicht in eine ähnliche Situation zu geraten. Schließlich sollen Ferien nicht durch unerwartete und belastende Erlebnisse getrübt werden.