Museumstraum platzt: Oberbayern zieht sich aus Dachauer Projekt zurück!

Dachau, Deutschland - Der Bezirk Oberbayern hat entschieden, aus dem Zweckverband Dachauer Galerien und Museen auszutreten, was die Pläne für ein neues Arbeits- und Industriemuseum in Dachau abrupt beendet. Diese Entscheidung wurde von Oberbürgermeister Florian Hartmann, der auch Vorsitzender des Zweckverbands ist, bekannt gegeben und markiert einen Rückschlag für die kulturelle Entwicklung der Region. Der Bezirk war erst im August 2023 dem Zweckverband beigetreten mit dem Ziel, die denkmalgeschützten Hallen der ehemaligen Papierfabrik in ein modernes Museumsquartier umzubauen, berichtet Merkur.
Das ursprüngliche Projekt sah vor, die bestehenden Einrichtungen wie die Gemäldegalerie, die Neue Galerie und das Bezirksmuseum in einem neuen Museum für Arbeits- und Industriekultur zusammenzuführen. Ein interdisziplinäres Aufbauteam unter der Leitung von Nina Möllers arbeitete bereits an den konzeptionellen Grundlagen für das Museumsforum. Die angestrebten jährlichen Investitionen von 600.000 Euro aus dem Bezirk für die ersten fünf Jahre waren jedoch nicht nachhaltig planbar, da die Baukosten auf mindestens 27 Millionen Euro geschätzt wurden, was zu erheblicher Unsicherheit über die Finanzierung nach der ersten Phase führte, so Süddeutsche.
Finanzielle Herausforderungen
Die Entscheidung zum Austritt aus dem Zweckverband wurde von finanziellen Überlegungen geprägt. Die aktuelle kommunale Haushaltslage wird als kritisch eingeschätzt, was die Realisierung des geplanten Museums in Frage stellt. Hartmann verwies darauf, dass der Bezirk Oberbayern Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis Dachau gesucht hat, um den Austrittsprozess zu initiieren. Obwohl der Austritt gemäß der Satzung des Zweckverbands erlaubt ist, bleibt unklar, wie es mit den bestehenden Museen weitergeht. Der Stadtrat und der Kreistag sehen sich nun in der Verantwortung, einen neuen Plan zu entwickeln, um die Museen auch ohne den Bezirk führen zu können.
Ein zentraler Punkt ist die zukünftige Standortfrage für die Museen. Momentan sind mögliche Standorte in der Altstadt oder auf dem MD-Gelände unklar. Der Oberbürgermeister betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Entscheidung von Stadt und Landkreis, um zukunftsfähige Lösungen zu finden.
Kulturelle Investitionen in Bayern
Die Situation in Dachau steht im Kontext der allgemeinen Förderung kultureller Projekte in Bayern, wie sie von der Regierung Oberbayern unterstützt wird. Diese Förderung zielt darauf ab, kulturelle Investitionen nichtstaatlicher und nichtkommerzieller Träger zu unterstützen, insbesondere in der Fläche. Projekte in nichtstaatlichen Museen sowie Ausstellungen und ähnliche Projekte können vom Kulturfonds für kulturelle Bildung profitieren, was in der aktuellen Situation eine Unterstützung darstellen könnte. Diese Rahmenbedingungen könnten helfen, neue Wege für die kulturelle Entwicklung Dachaus zu finden und innovative Projekte zu fördern, wie von der Regierung Oberbayern vorgegeben.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, wie die kulturelle Landschaft in Dachau ohne die Unterstützung des Bezirks weiter gestaltet werden kann. Die bestehende Infrastruktur benötigt dringend Sanierung und zeitgemäße Ausstellungsformate, so dass die kulturelle Identität der Stadt gewahrt bleibt.
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Ort | Dachau, Deutschland |
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