Neue EU-Norm: So beeinflusst sie die Geotechnik in Deutschland!

Freiberg, Deutschland - Am 28. Mai 2025 wurden bedeutende Fortschritte in der geotechnischen Normierung bekanntgegeben. Die Geotechnikerin Julia Sorgatz von der TU Bergakademie Freiberg hat einen praxisorientierten Kommentar zu den neuen EU-Baurichtlinien erarbeitet. Diese Begleitpublikationen entstanden in einer intensiven dreijährigen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und sind für Fachleute aus dem Bauwesen von großer Relevanz.
Das Dokument mit dem Titel „Determination of representative values from derived values for verification with limit states with EN 1997“ bietet Unterstützung für Planer bei der Ableitung geotechnischer Kennwerte aus Messdaten. Die neue Norm ermöglicht eine präzisere Bemessung und ist unter herausfordernden Bedingungen, wie beispielsweise bei begrenzter Probenanzahl oder tiefenabhängigen Eigenschaften, anwendbar. Sorgatz ist Koautorin einer von vier Guidelines, die als Ergänzung zu den neuen Vorschriften dienen und Anwendungsbeispiele enthalten, um Praxis und Theorie miteinander zu verbinden.
Die neue EU-Norm EN 1997-1
Die europäische Norm EN 1997-1, die vom Technischen Komitee CEN/TC 250 „Eurocodes für den konstruktiven Ingenieurbau“ erarbeitet wurde, regelt den Entwurf, die Berechnung und die Bemessung in der Geotechnik sowie geotechnische Einwirkungen bei Gebäuden und Ingenieurbauwerken. Diese Norm zielt darauf ab, Planern, Bauherren, Unternehmern und Verwaltungen klare Richtlinien zur Verfügung zu stellen. Um eine funktionale Anwendung zu gewährleisten, ist es wichtig, die in Abschnitt 1.3 festgelegten Voraussetzungen und Bedingungen besonders zu beachten. Das Sekretariat des Komitees wird vom BSI im Vereinigten Königreich gehalten.
In der Guideline von Sorgatz werden spezifische Anwendungsbeispiele genannt. Zum Beispiel müssen in Hamburg, wo der Boden weicher ist, Pfähle tiefer in den Grund eingelassen werden, während andernorts eine Flachgründung ausreichend ist. Diese Unterschiede unterstreichen die Bedeutung von festlichen Informationen über die Bodeneigenschaften zur Bemessung geotechnischer Bauwerke.
Statistische Verfahren und neue Begriffswelten
Ein wichtiger Aspekt der neuen Norm ist die Ergänzung bisheriger Methoden, die größtenteils auf Erfahrungswerten basierten, durch statistische Verfahren. Dies necessitiert eine neue Begriffswelt und eine klare Aufteilung in Anwendungsfälle, was zusätzliche Erläuterungen erfordert. Diese Entwicklungen verdeutlichen die in der Guideline aufgezeigte wissenschaftliche Relevanz der Forschung am Institut für Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg.
Mit der Veröffentlichung dieser neuen EU-Baurichtlinien leistet die TU Freiberg einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Normung und zur geotechnischen Praxis in Deutschland. Die Integrität der neuen Verfahren verspricht eine verbesserte Sicherheit und Effizienz im Ingenieurbau.
Für weitere Informationen zu den neuen Normen und Guidelines besuchen Sie bitte die Technische Universität Freiberg, die DIN und das umfassende E-Book, welches weitere Erklärungen zu den tragenden geotechnischen Aspekten liefert.
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Ort | Freiberg, Deutschland |
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