Welterbe-Jubiläum: Muskauer Park feiert 20 Jahre Erfolge und Fortschritt!

Bad Muskau, Deutschland - Am 27. Mai 2005 erhielt der Muskauer Park in Bad Muskau den begehrten Unesco-Welterbetitel, was einen entscheidenden Wendepunkt für die Region darstellt. Der Festakt zu diesem 20-jährigen Jubiläum, der mit einem klassischen Konzert gefeiert wurde, erinnerte viele an die weitreichenden Herausforderungen, die es vor der Anerkennung zu bewältigen galt. Cord Panning, Geschäftsführer der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“, rückte bei seinen Ausführungen die entscheidende Sitzung des Unesco-Welterbekomitees in den Fokus, in der der Antrag für die Aufnahme des Parks dank einer überraschenden Zustimmung nach nur 15 Sekunden Stille angenommen wurde.

Die größte Herausforderung vor der Auszeichnung war der schlechte Zustand des Parks, der teilweise ruinenhaft und verwildert war. Vor dem Hintergrund dieser Vorbedingungen und der Bedenken zur Förderung des Parks, unter anderem wegen des restaurierungsbedürftigen Schlosses und der zugewachsenen Sichtachsen, wuchs der Druck, Veränderungen herbeizuführen. Dank einer umfassenden Sanierung und finanzieller Unterstützung aus den Reihen von Bund, Warschau und Sachsen, konnte der Park seitdem nachhaltig aufgewertet werden. Die Wiederherstellung von Sichtachsen und Brücken, die nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise verloren gegangen waren, stellt dabei nur einen Teil der weitreichenden Maßnahmen dar.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Besucherzahlen

Die Auswirkungen der Welterbe-Anerkennung sind deutlich spürbar. Bürgermeister Thomas Krahl berichtete von einer Verdopplung der Besucherzahlen, die infolgedessen auch das Stadtimage erheblich verbessert hat. Der Tourismus hat sich inzwischen zu einem zentralen Pfeiler der Wirtschaft entwickelt und trägt rund zur Hälfte zum Bruttosozialprodukt der Stadt bei. Jährlich besuchen etwa 330.000 Menschen den Park, wobei die Zahl der polnischen Gäste kontinuierlich wächst, was die grenzüberschreitende Bedeutung des Parks unterstreicht.

Im Zuge des Jubiläums wurde auch eine neue Gedenktafel an der Doppelbrücke auf der Jeanetteninsel enthüllt, als Ersatz für eine zuvor gestohlene Bronze-Tafel. Diese historischen Maßnahmen spiegeln die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen wider, die bereits bei der Antragstellung zur UNESCO-Anerkennung im Fokus stand. Ein Teil der Anerkennung beruht auf der Regelung, die grenzüberschreitende Projekte begünstigt.

Zukunftsaussichten

Mit Blick auf die Zukunft plant die Stiftung weitere Maßnahmen, die den Muskauer Park erneut aufwerten sollen. Geplante Projekte umfassen den Bau eines musealen Zentrums für den Geopark und die Nutzung von Solewasser zur Wärmegewinnung. Zudem gibt es Überlegungen, den Standort des Polen-Markts zu verlegen, um besser auf die Bedürfnisse des Parks einzugehen und zukünftige Probleme zu vermeiden.

Der Muskauer Park gilt als einer der schönsten Landschaftsparks in Europa und ist ein Beispiel für die Gartenbaukunst des 19. Jahrhunderts, gestaltet von Hermann Fürst von Pückler-Muskau zwischen 1815 und 1845. Mit seiner Fläche von etwa 830 Hektar, davon zwei Drittel auf polnischer Seite, hat der Park nicht nur eine kulturelle Bedeutung, sondern auch eine positive wirtschaftliche Wirkung auf die Gemeinden Leknica und Bad Muskau.

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch bezeichnete die Anerkennung als „wahre Erfolgsgeschichte“, die zur Attraktivität der Region erheblich beiträgt. Der Muskauer Park bleibt somit nicht nur ein Erbe der Landschaftsarchitektur, sondern auch ein Anziehungspunkt für Touristen und die lokale Wirtschaft.

Zusammenfassend zeigt das Welterbe-Jubiläum, wie weit sich der Muskauer Park in den letzten 20 Jahren entwickelt hat und welche Bedeutung er für die Region hat. Feiern lassen sich dabei durchaus mit einem Blick auf die spannendsten Herausforderungen und Erfolge der vergangenen zwei Dekaden verbinden.

Für mehr Informationen über den Muskauer Park besuchen Sie Sachsische, Sueddeutsche und Sachsen Tourismus.