Friedenskonzert in Delmenhorst: Musik für eine bessere Welt

Am 7. Juni 2025 veranstaltete der Delmenhorster Chor Teutonia ein Friedenskonzert mit Musik und Poesie, um für den Frieden zu plädieren.
Am 7. Juni 2025 veranstaltete der Delmenhorster Chor Teutonia ein Friedenskonzert mit Musik und Poesie, um für den Frieden zu plädieren. (Symbolbild/NAG)

Delmenhorst, Deutschland - Am 7. Juni 2025 fand ein bewegendes „Friedenskonzert“ in Delmenhorst statt, organisiert von dem Chor Teutonia in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein und der Stadtkirchen-Gemeinde. Das Programm umfasste eine Vielzahl von musikalischen und literarischen Beiträgen, die den Themen Frieden und Hoffnung gewidmet waren. Unter den aufgeführten Werken befanden sich Stücke von Dietrich Bonhoeffer, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Siegfried Fietz, die die Bedeutung des Friedens in schwierigen Zeiten unterstrichen. Bonhoeffers „Friedensrede“ und Mendelssohns „Verleih uns Frieden“ bildeten das inhaltliche Herzstück des Konzerts, während einige Anwesende die politische Wirksamkeit solcher Veranstaltungen infrage stellten.

Die Dirigentin Stefanie Golisch schaffte es, einen harmonischen Chorklang zu erzeugen, besonders in Amy Beachs „Peace I leave with you“. Dennoch wurde die Handhabung von komplexeren Liedern wie Reinhard Meys „Über den Wolken“ als herausfordernd wahrgenommen. Im Rahmen des Konzerts wurde ein Gedicht der Autorin Eva Rechlin von Irma Hübner vorgetragen, das die Skepsis gegenüber der Wirksamkeit von Friedensappellen thematisierte.

Musikalische Vielfalt und literarische Beiträge

Das Konzert bot ein abwechslungsreiches Programm: Luna Burkert brillierte mit ihrer Flöte, während sie Teile aus Schuberts „Trockene Blumen“ spielte. Auf dem Klavier begleitete Anna Awzan die Darbietungen und spielte zudem Mozarts langsames Adagio aus der Klaviersonate F-Dur KV 332. Teutonia führte das Lied „Aufstehn“ von Purple Schulz auf, was einen Hoffnungsschimmer in die Veranstaltung brachte, die auch mit den „Gebet für den Frieden“ von Lena Stein-Schneider und „Friedensbitte“ von Sabine Heruth weitere aktuelle Kriege thematisierte. Der Abend wurde mit großem Beifall und einer Zugabe von „Verleih uns Frieden“ abgeschlossen.

Die literarischen Einsprengsel von Laotse, Erich Klausener, Josef Reding und Martin Luther King rundeten das Programm ab. Dietrich Bonhoeffer selbst, ein bekannter evangelischer Theologe, war eine zentrale Figur im christlichen Widerstand gegen das Nazi-Regime und wird am 9. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, von den Nazis hingerichtet. Seine Schriften, wie „The Cost of Discipleship“, haben bis heute Einfluss auf die christliche Theologie, insbesondere im Hinblick auf Gerechtigkeit und Frieden. Klaus von Dohnanyi, der Neffe Bonhoeffers, erinnerte sich kürzlich daran, dass Bonhoeffer die Idee des Friedens sehr am Herzen lag und äußerte den Wunsch, dass mehr Menschen seine Botschaft verstehen sollten, insbesondere in Zeiten, in denen Konflikte oft mit Gewalt gelöst werden.

Ein Vermächtnis des Friedens

Dietrich Bonhoeffer war nicht nur ein theologischer Kopf, sondern auch ein Mensch, der im Alltag lebte und echten Glauben verkörperte. Er trat vehement gegen die Nazifizierung der Kirche ein und arbeitete daran, die Botschaft des Friedens zu verbreiten. Sein Engagement führte ihn zurück nach Deutschland, nachdem er 1939 in die USA geflohen war – ein Schritt, den er als Pflicht gegenüber seinem Volk verstand. Das bleibt ein eindringliches Erbe, das in Konzerten wie dem der Teutonia lebendig gehalten wird.

Die Herausforderungen der Gegenwart machen deutlich, wie wichtig es ist, Bonhoeffers Botschaft von Frieden und Menschlichkeit weiterzutragen. Auch wenn das Konzert in Delmenhorst regionale Dimensionen hatte, so spiegelt es doch universelle Wünsche nach Frieden in einer Zeit wider, die oft von Konflikten geprägt ist. Für viele der Anwesenden war es mehr als nur ein musikalisches Event – es war ein eindringlicher Friedensappell.

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Ort Delmenhorst, Deutschland
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