UN-Chef Guterres fordert Aufklärung nach den tödlichen Schüssen in Gaza!

UN-Generalsekretär Guterres fordert nach tödlichen Schüssen auf Zivilisten in Gaza eine sofortige unabhängige Untersuchung.
UN-Generalsekretär Guterres fordert nach tödlichen Schüssen auf Zivilisten in Gaza eine sofortige unabhängige Untersuchung. (Symbolbild/NAG)

Rafah, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - UN-Generalsekretär António Guterres hat heute angesichts des tödlichen Vorfalls in Gaza, bei dem zahlreiche Zivilisten ums Leben kamen, eine unabhängige Untersuchung gefordert. Berichten zufolge wurden im Gazastreifen bei einem Verteilzentrum für humanitäre Hilfe mindestens 27 Menschen getötet und rund 90 verletzt. Die Gewalt ereignete sich nahe der Stadt Rafah, wo israelische Soldaten Schüsse auf Menschen abgaben, die sich dem Hilfszentrum näherten. Laut der israelischen Armee wurden diese Schüsse abgegeben, nachdem Verdächtige, die eine Bedrohung darstellten, sich von den vorgesehenen Wegen entfernt hatten, während sich eine große Menschenmenge auf den regulären Wegen bewegte.

Der UN-Sprecher Stéphane Dujarric beschrieb den Verlust an Menschenleben als „unvorstellbar“ und kritisierte die Umstände, unter denen Zivilisten ihr Leben riskieren müssen, um Nahrungsmittel zu beschaffen. Guterres äußerte Entsetzen über die Situation und betonte, dass es nicht hinnehmbar sei, dass Palästinenser für Lebensmittel ihr Leben riskieren müssen. Unterdessen berichtete die Hamas, dass die Schüsse gezielt auf tausende Zivilisten abgezielt hätten. Die US-Stiftung GHF, die das Verteilzentrum betreibt, wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass alle Hilfsgüter ohne Zwischenfälle verteilt worden seien.

Konflikt und humanitäre Krise

Die Situation im Gazastreifen ist katastrophal. UNICEF warnt, dass die Lebensader für Kinder im Gebiet fast versiegt ist. Hunger, Durst und Krankheiten sind weit verbreitet, während die Preise für Lebensmittel stark angestiegen sind. Vor diesem Hintergrund kritisieren mehrere Organisationen, darunter Oxfam und Save the Children, das Vorgehen Israels, das völkerrechtliche Verpflichtungen ignoriert und die Zivilbevölkerung auszuhungern droht. Auch die israelischen Militäraktionen haben nicht nachgelassen. Laut Berichten der Hamas-Zivilschutzbehörde wurden erst kürzlich bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Dschabalija 14 Menschen getötet und 20 vermisst.

Die humanitäre Lage ist erschütternd, und mehrere Organisationen fordern dringend Hilfe. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und andere warnen davor, dass Nahrungsmittel und medizinische Produkte zur Neige gehen. Besonders betroffen sind Kinder und schwangere Frauen, die Hunger und Mangelernährung ausgesetzt sind. Berichte deuten darauf hin, dass die Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und die Angriffe auf Notunterkünfte die Nahrungsmittelversorgung weiter verschärfen.

Guterres‘ Statement und die Forderung nach einer Untersuchung werden in der israelischen Politik kontrovers diskutiert. Das Außenministerium Israels bezeichnete seine Äußerungen als „Schande“ und warf ihm vor, die Hamas nicht zu verurteilen. In der Zwischenzeit bleibt die Lage im Gazastreifen äußerst angespannt, besonders nach dem Ende einer zweimonatigen Feuerpause im März. Israel hat seine Militäreinsätze zur Zerschlagung der Hamas fortgesetzt, während die humanitären Herausforderungen immer drängender werden.

Die Situation verdeutlicht die komplexen Auswirkungen des anhaltenden Konflikts im Gazastreifen, wo die Nachrichten über tödliche Zwischenfälle und humanitäre Krisen Hand in Hand gehen und das Leben der Zivilbevölkerung weiter in Gefahr ist.

Details
Ort Rafah, Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
Quellen