Ahmadiyya-Gemeinde radelt für Frieden: 730 km für den Dialog!

Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde radeln für Frieden durch Deutschland. Die Tour startet in Groß-Gerau und endet in Hamburg.
Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde radeln für Frieden durch Deutschland. Die Tour startet in Groß-Gerau und endet in Hamburg. (Symbolbild/NAG)

Brinkum, Deutschland - In der Ahmadiyya-Gemeinde wird derzeit eine bemerkenswerte Fahrradtour unter dem Motto „Muslime für Frieden“ unternommen. Vom 5. bis zum 9. Juni 2025 radeln die Teilnehmer über 730 Kilometer von Groß-Gerau nach Hamburg, mit Stopps in verschiedenen Städten wie Köln und Osnabrück. Die letzte Station vor Hamburg war die Nasir-Moschee in Brinkum, wo die Radler am Mittwochabend empfangen wurden. Mujib Ata, der Vorsitzende der Gemeinde, begrüßte die Anwesenden, obwohl er aufgrund einer Verletzung erst ab Vechta an der Tour teilnehmen konnte. Dies berichtet auch Weser-Kurier.

Unter den Teilnehmern befindet sich auch Abdullah Wagishauser, der Bundesvorsitzende der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ). Wagishauser, 75 Jahre alt, vertritt eine Gemeinde von rund 60.000 Mitgliedern in Deutschland, die sich aktiv gegen Gewalt und Verfolgung einsetzen. Diese Fahrradtour hat ihren Ursprung vor acht Jahren und ist eine Antwort auf die eskalierenden Konflikte in der Welt. Wagishauser äußert Besorgnis über die Zunahme von Kriegsrhetorik durch Politiker und betont die Notwendigkeit, ein Zeichen des Friedens zu setzen. Dies wird besonders relevant angesichts der aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen, wo auch die Ahmadiyyas unter Druck stehen, da sie als „Erzfeinde“ gelten und häufige Verfolgung erfahren.

Frieden und Gerechtigkeit fördern

Die Tour umfasst insgesamt 730 Kilometer und ist darauf ausgelegt, Begegnungen zwischen Menschen zu fördern. An sechs Moscheen müssen die Radler Halt machen, um den Dialog mit anderen zu suchen. Das Ziel ist es, die Menschen zu ermutigen, sich gegen Hass und Ungerechtigkeit einzusetzen. Imam Bilal Ansar hebt hervor, dass die Botschaft des Friedens in Anbetracht der aktuellen globalen Konflikte besonders wichtig ist. Laut evangelisch.de nehmen 25 Radler an dieser Tour teil, die eine durchschnittliche Strecke von 130 Kilometern pro Tag zurücklegen wollen.

Die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde ist nicht nur in Deutschland aktiv. Ihnen bleibt oft nichts anderes übrig, als für ihre Rechte und die Religionsfreiheit zu kämpfen. In Pakistan, ihrem Herkunftsland, erfahren Mitglieder der Gemeinschaft systematische Diskriminierung, die bis zur Verhaftung und Gewalt führt. Am 28. Februar 2025 wurden in Daska 26 Mitglieder festgenommen, darunter auch Kinder, weil ihnen vorgeworfen wurde, illegale Freitagsgebete abgehalten zu haben. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat diese Festnahmen verurteilt und für die Freilassung der Inhaftierten appelliert. Ein Bericht auf igfm.de dokumentiert die Situation der Ahmadiyyas in Pakistan und beleuchtet die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen.

Ein Licht der Hoffnung

Die Fahrradtour der Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland ist mehr als nur ein sportliches Unterfangen. Sie symbolisiert den unaufhörlichen Kampf um Frieden und ein besseres Verständnis zwischen Kulturen und Glaubensrichtungen. Mit der fortgesetzten Unterstützung aus verschiedenen Teilen der Welt und dem Fokus auf Dialog hofft die Gemeinde, einige der Missverständnisse abzubauen, die zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften bestehen. Nach dem Aufenthalt in Brinkum setzen die Teilnehmer ihre Reise nach Hamburg fort, bevor sie eine größere Reise nach England planen, wo sie mit Delegationen aus Dänemark und den USA zusammentreffen wollen.

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Ort Brinkum, Deutschland
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