IG Metall erhöht Druck: Warnstreik bei MVO in Böbingen und Gmünd!

IG Metall ruft zum Warnstreik beim Automobilzulieferer MVO in Böbingen und Schwäbisch Gmünd auf. Forderungen sind Tarifverhandlungen.
IG Metall ruft zum Warnstreik beim Automobilzulieferer MVO in Böbingen und Schwäbisch Gmünd auf. Forderungen sind Tarifverhandlungen. (Symbolbild/NAG)

Böbingen, Deutschland - Die IG Metall hat in einem neuen Schritt zur Durchsetzung ihrer Tarifforderungen zu einem Warnstreik beim Automobilzulieferer Metallverarbeitung Ostalb (MVO) aufgerufen. Der Streit um die Tarifbindung der MVO, die derzeit keinen eigenen Tarifvertrag besitzt, beschäftigt die Gewerkschaft seit mehreren Monaten. Dabei beteiligten sich rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Protestaktionen an den Standorten in Böbingen und Schwäbisch Gmünd. Die Früh- und Nachtschicht beendeten ihre Arbeit eine Stunde früher, während die Spätschicht eine Stunde später begann. Betriebsratsvorsitzender Yilmaz Can erklärte, dass der Konzernbetriebsrat der Georgsmarienhütte (GMH) solidarisch mit den Streikenden ist, was den Druck auf die Geschäftsführung weiter erhöhen soll. Die IG Metall fordert in diesem Zusammenhang die Verhandlung eines Tarifvertrags für MVO, dessen Verhandlungen Ende Mai fortgesetzt werden sollen. Die Mehrheit der Unternehmen im GMH-Konzern ist tarifgebunden, was die Position der Gewerkschaft stärkt.

Wie IG Metall berichtet, wird die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Gehältern in der gesamten Metall- und Elektroindustrie immer dringlicher. Hintergrund sind die steigenden Lebenshaltungskosten, die vor allem Auszubildenden zu schaffen machen. Dies wurde auch in weiteren Warnstreiks, die in mehreren Städten durchgeführt werden, immer wieder thematisiert. IG Metall fordert derzeit 7% mehr Lohn für Beschäftigte sowie einen monatlichen Zuschlag von 170 Euro für Auszubildende. Zudem wird gefordert, dass den Arbeitnehmern bessere Wahlmöglichkeiten zwischen Freizeit und bezahlter Arbeitszeit eingeräumt werden. Diese Forderungen sind insbesondere vor den bundesweiten Warnstreiks von Bedeutung, die bereits in der fünften Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie anstehen.

Dringlichkeit der Forderungen

Die Forderungen der IG Metall sind nicht nur auf MVO beschränkt. In einem breiteren Kontext teilte die Gewerkschaft mit, dass sie für etwa 3,9 Millionen Beschäftigte in Schlüsselbranchen verhandelt. Die aktuelle Warnstreikwelle, zu der auch Streiks an verschiedenen großen Produktionsstandorten wie Audi, BMW und VW gehören, zeigt die Entschlossenheit der Gewerkschaft. In Osnabrück haben beispielsweise 250 Mitarbeitende von VW ihre Arbeit niedergelegt, um auf die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Die Arbeitgeber hatten lediglich eine Erhöhung von 3,6% über 27 Monate ins Spiel gebracht, was bei den Arbeitnehmern auf Unverständnis stößt.

Die Stimmung in der Belegschaft ist angespannt. Viele Beschäftigte fühlen sich von den Arbeitgebern nicht ausreichend gehört. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation, die von einer schlechten konjunkturellen Lage und Produktionsrückgängen geprägt ist, will die IG Metall keinen Rückzieher machen und setzt auf die Solidarität der Beschäftigten. Die zahlreichen Warnstreiks dieses Monats sind ein klarer Ausdruck des Unmuts über die aktuelle Lage.

In Anbetracht der weiterhin kritischen Situation ist es wahrscheinlich, dass die Verhandlungen auch in der Zukunft von zahlreichen weiteren Protestaktionen begleitet werden. IG Metall plant, die Druckmittel aufrechtzuerhalten, um die Arbeitgeber zur Einlenkung zu bewegen. Dies könnte sogar zu ganztägigen Warnstreiks führen, sollte es zu keiner Einigung in den laufenden Verhandlungen kommen, wie auch ZDF betont. Die IG Metall bleibt daher mit ihren Forderungen an der Spitze der Diskussion um faire Arbeitsbedingungen in der Metall- und Elektroindustrie.

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Ort Böbingen, Deutschland
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