Tango Fieber in Chemnitz: Kulturhauptstadt 2025 feiert Südamerika!

Hartmannfabrik, Fabrikstraße 11, 09111 Chemnitz, Deutschland - Chemnitz wird im Jahr 2025 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt, und das Stadtprogramm legt den Fokus auf den Tango. Unter dem Titel „Bewegende Klänge“ stehen während des gesamten Jahres Veranstaltungen wie Milongas – traditionelle Tango-Tanzveranstaltungen – sowie Konzerte und thematische Führungen auf dem Programm. Am 8. Juli 2025 wird auf dem Theaterplatz die Komposition „Tango Pur!“ aufgeführt und am 8. August beginnt der MDR seinen Musiksommer, der von südamerikanischen Klängen und Kompositionen des berühmten Tango-Komponisten Astor Piazzolla geprägt sein wird.

Die Wurzeln des Bandoneons, einem Schlüsselinstrument des Tangos, liegen in Chemnitz. Im 19. Jahrhundert erfand Carl Friedrich Uhlig die Concertina, die in Carlsfeld im Erzgebirge zur Volkstümlichkeit des Bandoneons weiterentwickelt wurde. Die sächsische Stadt war einst ein Zentrum der Instrumentenherstellung, und Zehntausende Bandoneons wurden von dort nach Südamerika exportiert. Auch heute noch fertigen sächsische Instrumentenbauer Bandoneons, was die enge Verbindung zwischen Chemnitz und der südamerikanischen Musiktradition verdeutlicht.

Bandoneon-Ausstellung und Konzert

Im Rahmen des Festivalprogramms wird am 29. Mai 2025 in der Hartmannfabrik, Fabrikstraße 11, 09111 Chemnitz, eine Ausstellung eröffnet, die über 40 historische Concertinas und Bandoneóns zeigt. Diese Instrumente stammen aus verschiedenen Regionen, darunter Chemnitz, Carlsfeld, Böhmen, Sachsen, Krefeld und Buenos Aires. Heiko Guter vom Kranwerk Naunhof wird für seine Initiativen zur Bereitstellung von Instrumenten und Informationen gewürdigt. Die Ausstellung wird mit einem Konzert der Werkskapelle Naunhof eröffnet und hat von Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Die Ausstellung feiert zudem Carl Friedrich Uhlig, dessen Innovationen die Entwicklung der Concertina maßgeblich beeinflussten. Es wird ein Buch mit Audio-CD mit dem Titel „Von der Concertina zum Bandoneón / Chemnitz – die Wiege des Bandoneóns“ von Jürgen Karthe angeboten, das weitere Einblicke in die Geschichte der Instrumente bietet.

Ein kultureller Austausch

Das Kulturhauptstadtprojekt „Bewegende Klänge – Concertina & Bandoneon nach Chemnitz“ zeugt von einem lebendigen Austausch zwischen den Kulturen. Der Tango, der ursprünglich aus Argentinien stammt, hat tiefe Wurzeln in Chemnitz und dieser besondere Zusammenhang wird während des Festivals in den Fokus gerückt. Chemnitz vereint Tradition und moderne künstlerische Darbietungen und bietet eine Bühne für nationale sowie internationale Künstler und Tanzenthusiasten.

Die Verbindung zwischen Chemnitz und dem Tango zeigt sich nicht nur in den Veranstaltungen, sondern auch in den Werkstätten der Instrumentenbauer, die die musikalische Tradition weitertragen. Das Kulturhauptstadtprogramm zielt darauf ab, das Erbe des Bandoneons zu würdigen und gleichzeitig die kulturelle Identität der Stadt zu stärken.

Das Festival und die begleitenden Veranstaltungen sind ein Beweis dafür, wie Musik und Tanz Brücken zwischen Kulturen bauen und die kreative Kraft einer Stadt wie Chemnitz in der europäischen Kulturlandschaft hervorheben.