Drohnenkrieg im Libanon: Israels Angriffe auf Hisbollah eskalieren!

Israel greift Hisbollah-Drohnenanlagen im Libanon an; intensiver Konflikt eskaliert trotz Waffenruhe. Ein Überblick.
Israel greift Hisbollah-Drohnenanlagen im Libanon an; intensiver Konflikt eskaliert trotz Waffenruhe. Ein Überblick. (Symbolbild/NAG)

Binjamina, Israel - Am 8. Juni 2025 hat die israelische Luftwaffe mehrere Angriffe auf unterirdische Anlagen im Libanon durchgeführt, die zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah dienten. Diese Angriffe erfolgten in Beirut sowie im Süden des Landes und sind eine Reaktion auf die anhaltenden militärischen Aktivitäten der Hisbollah, die trotz einer seit November 2024 geltenden Waffenruhe weiterhin Tausende von Drohnen produziert, unterstützt von iranischen Funktionären. Das israelische Militär berichtet, dass die Hisbollah während des anhaltenden Krieges im Gazastreifen über 1.000 Drohnen gegen Israel gestartet hat, einige davon mit Sprengstoffen, andere für Aufklärungszwecke. Vor den Luftangriffen wurden Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren, auch wenn die Zielinfrastruktur in dicht besiedelten Gebieten lag. Zudem beschuldigt das israelische Militär die Hisbollah, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, was die Angriffe zusätzlich kompliziert.

Ein libanesischer Armeevertreter erklärte, dass die libanesischen Streitkräfte versucht hätten, die Luftschläge durch Vorschläge zur Durchsuchung der Gebiete von ihren Soldaten zu verhindern; dieser Vorschlag wurde jedoch von Israel abgelehnt. Libanons Präsident Joseph Aoun kritisierte die Angriffe scharf, die am Vorabend des muslimischen Festes Eid al-Adha stattfanden. Die Angaben über die Luftschläge sind bislang von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Ein blutiger Vorfall

Die Situation im Libanon eskalierte bereits zuvor am 14. Oktober 2024, als die Hisbollah einen israelischen Armeestützpunkt mit Drohnen angriff und dabei vier Soldaten tötete sowie sieben weitere schwer verletzte. Mehr als 60 Menschen wurden bei diesem Vorfall verletzt, der als einer der blutigsten Angriffe auf Israel seit Beginn des Gazakrieg betrachtet wird. Die Hisbollah reklamierte diesen Angriff als Vergeltung für israelische Luftangriffe in Beirut, bei denen 22 Menschen ums Leben kamen. Die Miliz hatte Israel zudem mit weiteren massiven Angriffen gedroht, sollten die israelischen Offensive im Libanon anhalten.

Foren zur internationalen Diplomatie, wie die Vereinten Nationen, drängen auf Zurückhaltung. UN-Generalsekretär António Guterres forderte, die Angriffe auf Friedenstruppen in der Region zu vermeiden, da solche Aktionen möglicherweise gegen das Völkerrecht verstoßen. Guterres wehrte sich auch gegen den Wunsch von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, die UNIFIL-Truppen aus der Gefahrenzone abzuziehen. UN-Friedenstruppen gerieten in den letzten Tagen zunehmend zwischen die Fronten, wobei mehrere Blauhelmsoldaten im Libanon verletzt wurden und ein israelischer Panzer gewaltsam in einen UN-Posten eindrang.

Reaktionen und weitere Entwicklungen

Die EU-Außenminister beraten derzeit über den anhaltenden Nahost-Konflikt und fordern ein Ende der Kämpfe. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sowie der britische Außenminister David Lammy betonten dabei das Selbstverteidigungsrecht Israels. Gleichzeitig plant die US-Regierung, ein neues Raketenabwehrsystem in Israel zu stationieren, um die militärischen Bedrohungen aus der Region besser abwehren zu können.

Die Angriffe der Hisbollah sowie der militärische Druck durch Israel zeigen deutlich die fragilen Spannungen, die in der Region weiterhin vorhanden sind. Angesichts der geopolitischen Komplexität und der tiefen Wunden, die durch den Konflikt verursacht wurden, bleibt die Zukunft ungewiss.

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Ort Binjamina, Israel
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