Thunberg und Aktivisten: Hilfsschiff Madleen von Israel gestoppt!

Greta Thunberg und internationale Aktivisten wurden mit dem Schiff "Madleen" von der israelischen Marine am Gazastreifen gestoppt.
Greta Thunberg und internationale Aktivisten wurden mit dem Schiff "Madleen" von der israelischen Marine am Gazastreifen gestoppt. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Das Segelschiff „Madleen“, das humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen transportieren sollte, wurde heute von der israelischen Marine gestoppt und nach Israel umgeleitet. Dies wurde durch das israelische Außenministerium bestätigt. Die Besatzungsmitglieder, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar, sind wohlauf und wurden mit Nahrung und Wasser versorgt, nachdem sie in internationalen Gewässern etwa 200 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens angehalten wurden. Informationen der tagesschau besagen, dass die Ladung des Schiffs geringfügig war und nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entsprach.

Die Freedom Flotilla Coalition (FFC), die für die Mission verantwortlich ist, erklärte, dass die Madleen am 1. Juni von Sizilien aus aufgebrochen sei, um unter anderem Babynahrung und medizinische Güter zu liefern. Das ursprüngliche Ankunftsdatum in Gaza war für den 7. Juni geplant, sofern es nicht zu einer Blockade durch Israel kommt. Laut Zeenews nahmen an der Mission 11 weitere internationale Menschenrechtsaktivisten teil, die essentielle Güter wie Mehl, Milch und Hygieneartikel an Bord hatten.

Politische Reaktionen und internationale Kritik

Die israelische Regierung betrachtet die Freigabe des Schiffs als eine ernsthafte Bedrohung aufgrund der seit 2007 geltenden Seeblockade. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Besatzung als „linksextremistische Aktivisten“ und hatte angeordnet, die Ankunft des Schiffs zu verhindern. Kritiker werfen Thunberg vor, einseitige pro-palästinensische Positionen zu vertreten, was zu Antisemitismus-Vorwürfen geführt hat. Die türkische Regierung kritisierte die Intervention und nannte sie eine Verletzung internationalen Rechts; dabei bezeichnete sie Israel als Terrorstaat, wie auf tagesschau zu lesen ist.

Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal, es mangelt an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und alltäglichen Bedarfsgegenständen. Laut ZDF heute blockiert das israelische Militär seit über zwei Monaten Hilfslieferungen in den Gazastreifen, was die Bedingungen für die Zivilbevölkerung weiter verschärft. In diesem Kontext plant die neu gegründete Gaza Humanitarian Foundation (GHF) die Verteilung von Hilfsgütern über vier Logistikzentren, wobei private Sicherheitskräfte die Routen sichern sollen. Kritiker warnen jedoch vor möglichen Gefahren für Zivilisten auf dem Weg zu diesen Verteilzentren.

Futuristische Pläne und internationale Maßnahmen

Der Plan der GHF wurde von US-Präsident Donald Trump angestoßen und stößt auf Skepsis bei internationalen Hilfsorganisationen, die besorgt sind, dass Israel durch diese Initiative mehr Kontrolle über die humanitäre Hilfe in Gaza erhalten möchte. Diese Bedenken werden durch die Tatsache verstärkt, dass die Hamas, die im Gazastreifen an der Macht ist, beschuldigt wird, Hilfsgüter zu überhöhten Preisen zu verkaufen und die Einnahmen zur Finanzierung von Kämpfern zu verwenden. Die Situation bleibt angespannt; die Freedom Flotilla Coalition hat bereits angekündigt, nicht aufzugeben, bis die Blockade endet.

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Ort Gazastreifen, Palästina
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