Kölns Biergeschichte wendet sich: Mühlen Kölsch wird von Gaffel übernommen!

Köln, Deutschland - Die Brauerei zur Malzmühle in Köln gibt nach 167 Jahren die Produktion des „Mühlen Kölsch“ auf. Wie Ruhr24 berichtet, wird die Marke an die Privatbrauerei Gaffel übergeben, die künftig sowohl Produktion als auch Vertrieb übernehmen wird. Der operative Übergang ist für den 1. September 2025 geplant.
Diese Entscheidung ist nicht das Resultat einer Insolvenz, sondern eine strategische Neuausrichtung, mit dem Ziel, sich auf die eigenen Gastronomien zu konzentrieren. Laut Melanie Schwartz, der Geschäftsführerin der Brauerei zur Malzmühle, ist Gaffel ein starker Partner mit Erfahrung und Reichweite. Die Malzmühle betreibt aktuell mehrere Gastronomien in Köln, darunter das Brauhaus zur Malzmühle und das Anno 1858.
Markenübergabe und Beschäftigung
Im Zuge der neuen Strategie werden rund 20 von 250 Stellen in der Brauerei zur Malzmühle wegfallen. Dabei wurden die Mitarbeiter bereits am 2. Juni 2025 in einer Betriebsversammlung informiert. Gaffel wird zudem seine Beschäftigten über die Änderungen informieren. Mit dieser Übernahme wird die Malzmühle die Rechte an der Marke „Mühlen Kölsch“ abgeben, die weiter bei Rewe und Edeka erhältlich sein wird.
Die Rezeptur, der Geschmack sowie das Design und Erscheinungsbild von „Mühlen Kölsch“ sollen erhalten bleiben. Thomas Deloy, Marketing-Chef von Gaffel, hat angekündigt, dass weitere strategische Details noch nicht veröffentlicht werden. Diese Kooperation ist Teil eines größeren Trends in der Brauindustrie, die, wie ksta berichtet, derzeit unter dem Druck sinkender Verkaufszahlen und steigender Kosten leidet.
Marktsituation des Kölsch
Der Absatzerlös im deutschen Biermarkt zeigt einen merklichen Rückgang. So sank der Kölschabsatz im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf rund 1,42 Millionen Hektoliter. Im Jahr 2019 lag dieser Wert noch bei 1,785 Millionen Hektolitern. Um den Absatz zu stabilisieren, ist die Kooperation zwischen Gaffel und der Malzmühle auch eine Antwort auf die verschärfte Marktlage, die durch die Ukraine-Invasion zusätzlich belastet wurde, wie Fuldaer Zeitung feststellt.
Prognosen für den Bierabsatz im Jahr 2025 bleiben pessimistisch und nur ein „Supersommer“ könnte die Situation retten. Die Radeberger-Gruppe hatte im Jahr 2019 bereits ihren Standort in Köln-Mülheim für mehrere Kölsch-Marken geschlossen, was die Konsolidierung im Markt weiter vorangetrieben hat.
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Ort | Köln, Deutschland |
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