Vom Aussterben bedroht zum Rückkehrer: Der Uhu erobert NRW zurück!

Erfolgreiche Rückkehr des Uhus in NRW: Artenschutzprojekte zeigen Wirkung. 500 Brutpaare leben wieder in den Mittelgebirgen.
Erfolgreiche Rückkehr des Uhus in NRW: Artenschutzprojekte zeigen Wirkung. 500 Brutpaare leben wieder in den Mittelgebirgen. (Symbolbild/NAG)

Eifel, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen werden die Erfolge des aktiven Artenschutzes immer sichtbarer. Der Uhu, die größte Eule des Bundeslandes, galt in den 1960er Jahren als ausgestorben. Dank eines umfassenden Rettungsprogramms, das 1965 ins Leben gerufen wurde, leben heute etwa 500 bis 600 Brutpaare dieser beeindruckenden Vögel in NRW. Der Uhu erreicht eine Größe von bis zu 70 cm und hat eine imposante Flügelspannweite von bis zu 168 cm. Charakteristisch sind die auffälligen Federohren und großen orangegelben Augen, sowie der markante „buho“-Ruf.

Der Uhu ist ein nächtlicher Jäger, der eine Vielzahl von Beutetieren wie Mäuse, Ratten, Igel, Singvögel und sogar Greifvögel erlegt. Seine Jagdgebiete können beeindruckende 40 Quadratkilometer umfassen. Bevorzugt nistet der Uhu in störungsarmen Felswänden und ist vor allem in den Mittelgebirgen NRWs, wie dem Teutoburger Wald, Sauerland und der Eifel verbreitet. Sichtungen sind allerdings selten, da der Uhu dämmerungs- und nachtaktiv ist.

Erfolgreiche Rückkehrer

Die Rückkehr des Uhus ist Teil einer umfassenderen Biodiversitätsstrategie in Nordrhein-Westfalen. Das Umweltministerium fördert mehrere Programme zur Stärkung der biologischen Vielfalt. So wurden beispielsweise auch Wildkatzen, Fischotter und Seeadler erfolgreich wieder angesiedelt. Aktuell sind in der Eifel 300 bis 500 Wildkatzen zu verzeichnen, und der Fischotter, der seit 1966 als ausgestorben galt, wurde seit 2009 im Münsterland gesichtet.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Rückkehr des Lachses, der im letzten Jahrhundert im Rheinsystem als ausgestorben galt und mittlerweile wieder zum Laichen zurückkehrt. Im Jahr 2023 brütete der Seeadler erstmals erfolgreich im Ruhrgebiet, was einen weiteren Erfolg in den heimischen Naturschutzbemühungen darstellt.

Strategien zur Biodiversitätsförderung

Um die Biodiversitätskrise zu bekämpfen, hat Minister Oliver Krischer die Wichtigkeit von Artenschutzmaßnahmen hervorgehoben und die Aufstockung der Fördermittel für den Naturschutzhaushalt eingeführt. Diese sollen von 37,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 51,8 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen. Rund 44 % der Arten in Nordrhein-Westfalen gelten als gefährdet, was den Handlungsbedarf verdeutlicht.

Das Umweltministerium in NRW unterstützt damit über 40 Biologische Stationen, die mehr als 3.300 Naturschutzgebiete betreuen, und führt neue Initiativen ein. Im Rahmen der Förderrichtlinie Naturschutz Nordrhein-Westfalen (FöNa NRW) werden verschiedene Maßnahmen gefördert, darunter die Pflege und Entwicklung von Lebensräumen sowie die Unterstützung ehrenamtlicher Naturschutzprojekte. Ziel ist es, die biologische Vielfalt nachhaltig zu sichern und zu fördern.

Diese Erfolge zeigen, dass durch zielgerichtete Maßnahmen und das Engagement zahlreicher Akteure im Bereich Naturschutz eine positive Entwicklung für die Tier- und Pflanzenwelt in Nordrhein-Westfalen möglich ist. Die Rückkehr des Uhus und anderer Arten ist ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft der Biodiversität in der Region.

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Ort Eifel, Deutschland
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