ARD-Kritik: Christliche Fußballer im Visier – Doppelmoral entlarvt!

Dortmund, Deutschland - Am 31. Mai 2025 sorgt die Debatte um die Wahrnehmung christlicher Fußballspieler in den deutschen Medien für Aufregung. Der ARD-„Faktenfinder“ kritisiert spielende Athleten, die offen zu ihrem Glauben stehen, und wirft ihnen vor, möglicherweise zielgerichtete Missionsarbeit zu leisten. Besonders im Fokus stehen die Fußballprofis Davie Selke vom Hamburger SV und Felix Nmecha von Borussia Dortmund, beide mit christlichem Glauben und afrikanischen Wurzeln. In einem viralen Social-Media-Video äußern die Spieler ihre Religiosität, was eine Welle der Diskussion auslöst. Die ARD-Redakteurin äußert Bedenken zur Verbreitung eines ultrakonservativen Weltbildes, das durch die Verlinkung zu evangelikalen Organisationen, wie „Fußball mit Vision“ und „Ballers in God“, genährt werde.
Kritiker bemängeln jedoch, dass solche Verbindungen an den Pranger gestellt werden, während muslimische Praktiken im Profi-Fußball nicht vergleichbar behandelt werden. Beispielsweise wird das Fastenbrechen während des Ramadans oder das Gebet nach Toren in der Berichterstattung nicht kritisiert. Dies wirft die Frage auf, wieso die Behandlung religiöser Äußerungen so unterschiedlich ausfällt. Antonio Rüdiger, Nationalspieler von Real Madrid, wurde für seinen „Tahi-Finger“ kritisiert, was als islamistische Sympathie gewertet wurde; die Reaktion darauf wurde als Teil einer rechtsextremen Programmatik abgetan.
Die Doppelmoral im Fokus
Der Artikel von unser-mitteleuropa.com wird als Beispiel für Doppelmoral wahrgenommen. Fußballer wie Selke und Nmecha, die ihren Glauben öffentlich bekunden, werden scharf kritisiert, während Rüdigers Vorfall journalistisch kaum aufbereitet wird. Die mangelnde Aufarbeitung seines Falls und die damit verbundene unterschiedliche Behandlung der Spieler verdeutlichen die bestehende Doppelmoral. Im Netz wird der ARD zudem einseitige Agitation und ein Angriff auf die Religionsfreiheit vorgeworfen. Nutzer bemängeln auch den doppelten Maßstab, wonach andere Religionen geschont werden, während Christen ins Visier genommen werden.
Die Religionssoziologin Maren Freudenberg erkennt in diesem Zusammenhang einen großen Druck auf die Spieler, ihre Botschaften zu verbreiten. Führende Stimmen in der Diskussion, wie Martin Fritz von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, bekräftigen diese Ansicht und verweisen auf die Gefahr eines problematischen Weltbildes, das an junge Menschen herangetragen wird.
Sport und Religion im gesellschaftlichen Diskurs
Die Verbindung zwischen Sport und Religion ist ein Themenfeld, das immer wieder auf wissenschaftliches Interesse stößt. In den letzten Jahren hat sich diese Thematik auch im öffentlichen Diskurs verfestigt. Laut marginalie.hypotheses.org ermöglichen die verschiedenen Betrachtungsweisen des Sports als mögliche Religionsersatzformen darüber hinaus eine tiefere Auseinandersetzung mit den Glaubensstrukturen in der Gesellschaft.
Im Fußball ist die Verwendung religiöser Begriffe weit verbreitet, angefangen bei Hymnen bis hin zu allgemein umgangssprachlichen Ausdrücken wie „Fußballgott“. Diese Begriffe helfen dabei, Superlative auszudrücken und Fanidentitäten zu betonen. Auch die Art und Weise, wie Religion im Sport verankert ist, lässt tiefere Einsichten in die Glaubensvorstellungen der Gesellschaft erkennen. Der Sport wird zunehmend als eine Art säkulare Religion betrachtet, die sinnstiftende Elemente in das Alltagsleben integriert.
Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage, ob es schließlich nicht die Gesellschaft selbst ist, die eine differenzierte Betrachtung der Religiösität im Sport einfordert. Die Debatte um die christlichen Fußballer könnte somit auch als Auslöser für eine breitere Auseinandersetzung mit Themen wie Glaubensfreiheit und der Rolle der Religion in öffentlichen Lebensbereichen dienen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um die Religiosität von Sportlern nicht nur eine Frage des Glaubens ist, sondern auch tiefere gesellschaftliche Spannungen und Diskurse widerspiegelt, die in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung gewinnen.
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Ort | Dortmund, Deutschland |
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