Erdrutsch-Gefahr: Blatten versinkt im Hochwasser – Rettungskräfte im Einsatz!

Im Schweizer Dorf Blatten droht nach heftigen Regenfällen Erdrutschgefahr. Maßnahmen zur Bekämpfung von Murgängen sind im Gange.
Im Schweizer Dorf Blatten droht nach heftigen Regenfällen Erdrutschgefahr. Maßnahmen zur Bekämpfung von Murgängen sind im Gange. (Symbolbild/NAG)

Blatten, Schweiz - Im Dorf Blatten in der Schweiz ist die Gefahr durch Überflutungen und Murgänge aktuell höchst bedrohlich. Über die letzten Tage kam es zu massiven Niederschlägen, die Geröllmassen ins Tal spülten und den Abfluss der Lonza blockierten. Diese Situation führte zur Bildung eines neuen Sees im Talboden und schürt Ängste vor einem möglichen Murgang, dessen Auswirkungen auf die unterhalb gelegenen Gebiete verheerend sein könnten. Laut t-online überwacht das kantonale Führungsorgan (KFO) die Situation rund um die Uhr.

Bereits ein Tag nach den ersten Überschwemmungen wurden erschreckende Bilder veröffentlicht, die überflutete Häuser zeigen, deren Dächer teilweise unter Wasser stehen. In den angrenzenden Gemeinden Wiler und Kippel musste teilweise evakuiert werden. Um das drohende Hochwasser besser zu kontrollieren, wurde die Speicherkapazität des Stauwerks bei Ferden erhöht. Experten warnen darüber hinaus, dass sich am Kleinen Nesthorn mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels in einem instabilen Zustand befinden. Dies könnte zusätzliche Felsabbrüche und Murgänge zur Folge haben.

Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet stehen derzeit vor enormen Herausforderungen. Zum einen sind die Bedingungen sehr kritisch, zum anderen ist der Zugang zu betroffenen Bereichen erheblich eingeschränkt. Die Kantonsstraße von Goppenstein nach Blatten ist bis auf Weiteres gesperrt, mit Ausnahme von Anwohnern und Einsatzfahrzeugen. Um einen geordneten Einsatz zu gewährleisten, mobilisierte das KFO zusätzliche Ressourcen, einschließlich der Unterstützung durch die Armee. Es stehen leistungsstarke Pumpen, Räumfahrzeuge und Trümmertransporte bereit, die mit Hubschraubern ins Gebiet gebracht werden sollen.

Der Zivilschutz ist ebenso in die laufenden Arbeiten integriert worden. Fachingenieurbüros wurden hinzugezogen, um die Lage eingehend zu beurteilen und mögliche Szenarien zu bewerten. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, den Anweisungen der Einsatzkräfte strikt Folge zu leisten und das betroffene Gebiet zu meiden.

Was ist ein Murgang?

Murgänge, die durch starke Regenfälle oder Dauerregen in Kombination mit Schneeschmelze ausgelöst werden können, sind schnell fließende Mischungen aus Wasser, Steinen, Blöcken, Geröll, Sand und Holz. Diese Naturereignisse erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und sind damit deutlich zerstörerischer als reines Wasser. zürich.ch erläutert, dass sie alles mitreißen, was ihnen in den Weg kommt, und Keller sowie Erdgeschosse mit Schutt füllen können. Murgänge fließen normalerweise durch bestehende Rinnen oder Bachbetten und können sogar neue Rinnen bilden.

In den Alpen wurden früher Siedlungen oft auf Ablagerungskegeln gebaut, um vor Überschwemmungen geschützt zu sein. Doch das Wachstum der Bevölkerung und der Wirtschaft hat dazu geführt, dass immer näher an gefährlichen Bachläufen gebaut wurde. Initiativen zur Gefahrenminderung umfassen den Bau seitlicher Dämme, Wildbachsperren, Geschieberückhaltebecken und Aufforstungen, die helfen, Murgänge zu verhindern.

Die Situation in Blatten bleibt somit angespannt, während Rettungskräfte, Ingenieure und die Armee alles daran setzen, die Gefahren zu bewältigen und weiteren Schäden vorzubeugen.

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Ort Blatten, Schweiz
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