Prozess gegen Messerattentäter von Solingen beginnt: Drei Tote und viele Fragen!

Prozess gegen Messerattentäter von Solingen beginnt: Drei Tote und viele Fragen!
Solingen, Deutschland - Am 27. Mai 2025 hat der Prozess gegen Issa al H. begonnen, der für einen tödlichen Messerangriff während eines Stadtfestes in Solingen verantwortlich gemacht wird. Der syrische Staatsbürger hat gestanden, wobei er die schwere Schuld auf sich geladen sieht. Bei der Tat, die am 23. August 2024 stattfand, wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt, darunter zwei, die ebenfalls angegriffen wurden. Unter den Todesopfern befinden sich zwei Männer im Alter von 56 und 67 Jahren sowie eine 56-jährige Frau. Issa al H. steht im Verdacht, Verbindungen zum „Islamischen Staat“ (IS) zu haben und wird als mutmaßlicher Islamist eingestuft. Die Anklage legt ihm dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord zur Last.
Im Prozess, der im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf abgehalten wird, sind insgesamt 22 Verhandlungstage angesetzt. Nebenkläger sind zwölf Verletzte sowie Angehörige der getöteten Personen. Mehr als 50 Zeugen und mehrere Gutachter sollen befragt werden. Der Vertreter der Bundesanwaltschaft, Jochen Weingarten, erklärte, dass der IS den Angriff am Tag nach der Tat reklamiert hat. Außerdem wirft die Anklage Issa al H. vor, er habe die Tat als „Vergeltung“ für westliche Militäreinsätze in Syrien und in den Palästinensergebieten geplant, nachdem er dem IS in Videos Treue geschworen hatte.
Psychische Gesundheit und Selbstwahrnehmung
Ein psychiatrischer Sachverständiger berichtete während des Prozesses, dass Issa al H. sich während der Tat nicht klar im Kopf fühlte und sich selbst als Opfer sieht. Er bezeichnete die Tat als „Problem“ oder „Dummheit“ und stellte die Existenz der Opfer in Frage. Der Angeklagte erwartet eine lebenslange Freiheitsstrafe und könnte bei einer Verurteilung auf längere Sicherheitsverwahrung gefasst werden.
Eine politische Debatte über Abschiebungen und die Innere Sicherheit ist durch diesen tragischen Vorfall entfacht worden. Issa al H. war vor der Tat 2023 nicht auffindbar für eine geplante Abschiebung nach Bulgarien; ein weiterer Rückführungsversuch wurde nicht unternommen. Der Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag prüft die Gründe für das Scheitern der Rücküberstellung.
Islamismus und Sicherheitslage in Deutschland
Die Vorfälle rund um Issa al H. verdeutlichen die anhaltende Bedrohung durch islamistischen Terrorismus in Deutschland. Laut dem Verfassungsschutz gibt es im Jahr 2023 rund 27.200 Personen, die dem islamistischen Spektrum zugeordnet werden können. Davon sind über 10.500 Salafisten, die größte islamistische Strömung. Seit 2011 sind mehr als 1.150 Personen aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak gereist. Die Sicherheitslage wurde durch die militärischen Konflikte sowie die Rückkehrer von Konflikten im Nahen Osten kompliziert.
Die Gefährdung durch jihadistisch motivierte Einzeltäter und Gruppierungen bleibt signifikant. Besonders nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wird mit einer Erhöhung der Bedrohungslage gerechnet. Insbesondere der IS und al-Qaida sind weiterhin aktiv und stellen potenzielle Gefahren für Deutschland und Europa dar.
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Ort | Solingen, Deutschland |
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