Rauch aus Kanada sorgt für trübe Tage und spektakuläre Sonnenuntergänge!

Kanada - Teile Süddeutschlands erlebten am Dienstag, den 10.06.2025, ein ungewöhnliches Wetterphänomen: Eine dichte Wolkendecke legte sich über die Region. Der Grund dafür sind schwere Waldbrände in Kanada, die ihren Rauch bis nach Europa getragen haben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt, dass westliche Windströmungen den Rauch nach Europa und Deutschland gebracht haben. Dieser „milchige Schleier“ ist nicht plötzlich aufgetreten, sondern wurde über mehrere Hundert Kilometer verteilt. Seit Montag zieht eine Rauchwolke über Deutschland, die auch Teile Frankreichs, der Schweiz, Österreichs und Italiens erreicht hat.
Satellitenbilder belegen, dass sich der Rauch seit Montagmorgen über die Alpenregion gelegt hat. Bereits in der vergangenen Woche hatte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus gemeldet, dass der Rauch aus Kanada Europa erreicht hat. Die möglichen Folgen sind trübe Tage sowie rot-orangefarbene Sonnenuntergänge. Der DWD weist jedoch darauf hin, dass größere Auswirkungen auf die Luftqualität in Bodennähe nicht zu erwarten sind, da der Rauch in höheren Luftschichten transportiert wird. Kurzfristig ist im Alpenraum kein vollständiges Ausräumen des Rauchs zu erwarten.
Der Weg des Rauchs nach Europa
Der Rauch der Waldbrände in Kanada hat mittlerweile den Atlantik überquert und ist bis nach Europa gelangt. Laut dem DWD steht eine weitere Ausbreitung bevor: Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus meldet, dass in den kommenden Tagen zusätzliche Rauchwolken Europa erreichen werden. Die erste Rauchwolke überquerte den Mittelmeerraum bereits Ende Mai, während eine zweite, größere Rauchwolke in der letzten Maiwoche den Nordwesten Europas erreichte.
In den kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Ontario gab es erhebliche Emissionen, mit zeitweise über 100 Brandherden, die durch außergewöhnliche Trockenheit und Wind begünstigt wurden. Tausende Menschen mussten vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Auch im Südosten Russlands, insbesondere in der Republik Burjatien und der Region Transbaikalien, wüten seit April große Waldbrände, die ebenfalls zu einer globalen Ausbreitung von Rauch beitragen.
Ursachen und Prävention von Waldbränden
Die Zunahme von Waldbränden wird oft mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Experten wie Johann Goldammer weisen auf die Herausforderungen in der Waldbewirtschaftung hin. Eine geringere Bewirtschaftung könnte zwar zu mehr Biodiversität und Kohlenstoffbindung führen, aber auch zu einer Ansammlung von Totholz, das als potenzielles Brennmaterial dient. Totholz speichert zwar Wasser und Kohlenstoff, kann aber die Auswirkungen von Bränden verschärfen.
Eine gezielte Aufforstung wird als wichtig erachtet, um künftige Brandrisiken zu minimieren. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt, Nadelbaum-Monokulturen in mehrschichtige Mischwälder umzuwandeln, da Laubhölzer langsamer brennen und die Ausbreitung von Bränden im Zaum halten können. Jeder Einzelne kann jedoch zur Prävention von Waldbränden beitragen – etwa durch die Einhaltung von vier Regeln, die im Rahmen der Aufklärungskampagne „Brennpunkt Wald“ propagiert werden:
- Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe entzünden.
- Grillen nur auf freigegebenen Grillplätzen erlaubt.
- Rauchen im Wald von März bis Ende Oktober in allen Bundesländern verboten; in sechs Bundesländern ganzjährig.
- Keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto werfen.
- Autos sollten nicht im Wald oder auf trockenem Gras abgestellt werden, um Brandgefahr durch heiße Katalysatoren zu vermeiden.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie eng die Themen Waldbrände, Klimawandel und menschliches Handeln miteinander verknüpft sind. Die Folgen sind nicht nur lokal spürbar, sondern wirken sich auch über große Entfernungen aus.
Für weitere Informationen zu den Auswirkungen der Waldbrände in Kanada und deren Folgen in Europa besuchen Sie Süddeutsche.de, Wetter.com und Quarks.
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