Deidesheim feiert Pfingsten: Höhepunkt mit Geißbockversteigerung!

Deidesheim, Deutschland - Am Pfingstwochenende erlebte Deidesheim eine fröhliche Atmosphere, als die traditionellen Feierlichkeiten begannen. Die Veranstaltung startete am Freitag im Bernhardushof und erfreute sich hoher Besucherzahlen und einer ausgelassenen Stimmung. Das Highlight der Festivitäten steht jedoch erst noch bevor: Die Geißbockversteigerung, die am Dienstag, dem 10. Juni, stattfinden wird, zieht bereits jetzt alle Blicke auf sich. Laut Rheinpfalz sind die Vorbereitungen dafür in vollem Gange.

In Deidesheim blickt man auf eine lange Tradition zurück, die bis ins Jahr 1404 reicht. Die Geißbockversteigerung ist mehr als nur eine Auktion; sie ist ein wichtiger Bestandteil der regionalen Identität. Wie Weinfeste der Pfalz berichtet, wird jährlich ein Tribut-Bock von der Stadt Lambrecht an Deidesheim gezahlt, was auf historische Streitigkeiten zurückzuführen ist. In diesen Konflikten spielte sogar Napoleon Bonaparte eine Rolle.

Die Zeremonie der Geißbockversteigerung

Der Geißbock, der versteigert werden soll, muss dabei strengen Qualitätskriterien genügen und sollte gut gehörnt und gut gebeutelt sein. Um 5:30 Uhr morgens erfolgt die Übergabe des Tieres an der Ortsgrenze. Diese Zeremonie wird von einem etwa dreistündigen Marsch begleitet, bei dem die begleitenden Personen mit Wein versorgt werden. Das Brautpaar hat zudem das Privileg, bei der Übergabe einen ersten Schluck Wein zu erhalten.

Um 10:00 Uhr findet dann der Empfang am Ortseingang statt, der von Würdenträgern, Grundschulkindern und Schaulustigen gestaltet wird. Der Geißbock wird vor dem historischen Rathaus begutachtet, und bei Zufriedenheit erhält das Brautpaar nicht nur erneut Wein, sondern auch ein Käsebrot. Nach dieser Begutachtung startet das Weinfest, wobei der Geißbock zunächst Gelegenheit erhält, sich mit frischem Gras zu stärken.

Am Nachmittag um 15:00 Uhr setzt ein Historienspiel mit folkloristischen und musikalischen Elementen ein. Die eigentliche Versteigerung beginnt um 17:45 Uhr und dauert bis 18:00 Uhr, wenn mit einem Hammerschlag entschieden wird, wer der neue Besitzer des Geißbocks ist. Während der Auktion läutet die Glocke der St. Ulrich-Kirche.

Ein Beitrag zum immateriellen Kulturerbe

Die Geißbockversteigerung hat nicht nur lokale Bedeutung, sondern wird auch als wichtiges kulturelles Gut betrachtet. Im Jahr 2025 soll die Versteigerung in die Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen werden. Dies zeigt, wie wichtig solche Traditionen sind, die bis in die vorchristliche Zeit zurückreichen und auch heute noch zahlreiche Menschen ziehen.

Die Pfingstfeierlichkeiten und ihre Bräuche sind Teil des Erbes, das Deutschland pflegen möchte. Historisch gesehen war Pfingsten ein Erntedankfest, das sowohl biblische als auch jahreszeitliche Bezüge aufweist. Viele Bräuche, die heute praktiziert werden, sind aus frühzeitlichen Traditionen hervorgegangen und wurden mit dem christlichen Pfingstfest verbunden. Mehr Informationen hierzu finden sich auf Wikipedia.