Thomas Mann House feiert Wiedereröffnung nach Feuerdrama in LA!

Pacific Palisades, Los Angeles, USA - Sechs Monate nach den verheerenden Bränden in Los Angeles wird das Thomas Mann House am 6. Juni wiedereröffnet. Dieser Tag ist besonders, da er mit dem 150. Geburtstag des bekannten Schriftstellers Thomas Mann zusammenfällt. Geplant sind ein Konzertprogramm und Lesungen, die erste Präsenzveranstaltung seit den verheerenden Bränden, die die Villa bedrohten.
Das Thomas Mann House befindet sich im Stadtteil Pacific Palisades und war bis 1952 der Wohnsitz des Autors während seines Exils. Die deutsche Regierung erwarb das Anwesen 2016, um es vor der Demolition zu bewahren. Seit 2018 werden in diesem Haus Stipendien vergeben, die Kultur und Wissenschaft fördern.
Wiederherstellung nach dem Brand
Das Haus musste in den vergangenen Monaten umfangreiche Tests, Reinigungen, Reparaturen und Wartungsarbeiten durchlaufen, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Die gute Nachricht: Trotz der Nähe der Brände überstand das Gebäude die Flammen weitgehend unbeschadet. Die Villa Aurora, die ebenfalls zur Kulturgeschichte der deutschen Exilanten gehört, bleibt jedoch derzeit geschlossen, da hier eine umfassende Brandsanierung erforderlich ist.
Claudia Gordon, die die Häuser von Thomas Mann und Lion Feuchtwanger verwaltet, war während der Brände aktiv in die Evakuierungen involviert und konnte einige wertvolle Gegenstände, wie Goethes gesammelte Werke und handschriftliche Aufzeichnungen von Mann, retten. Viele andere wertvolle Erinnerungsstücke gingen jedoch verloren. Gordon beschreibt die Widerstandskraft von Mann und Feuchtwanger in der Gesichte des Unheils, während die Schäden durch den Brand eine teure und intensive Reinigung erforderten.
Kulturelle Bedeutung und heutige Nutzung
Die Häuser von Mann und Feuchtwanger sind nicht nur historische Stätten, sondern dienen auch als wichtige kulturelle Zentren für Künstler und Schriftsteller. Die Villa Aurora, die seit 1995 als Künstlerresidenz fungiert, war das Exil-Wohnhaus von Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta. Das Anwesen wurde anfangs in einem schlechten Zustand erworben, wurde aber von Marta Feuchtwanger liebevoll eingerichtet und entwickelte sich zu einem bedeutenden Treffpunkt für Intellektuelle und Kreative. Zu den Gästen gehörten zahlreiche prominente Persönlichkeiten, darunter Bertolt Brecht und Charlie Chaplin.
Aktuell wird nach Alternativen für die Stipendiaten der Villa Aurora gesucht, deren Programme aufgrund der Schließung nicht fortgeführt werden können. Die Bemühungen zur Wiederherstellung der Kulturstätten spiegeln das Engagement beider Häuser für Werte wie soziale Gerechtigkeit und Gleichheit wider, die beiden Autoren während ihrer Zeit im Exil wichtig waren.
Die weiterhin bedrängten Bedingungen für viele Künstler und Schriftsteller unterstreichen die historische Bedeutung der beiden Anwesen. Diese repräsentieren nicht nur die vergangenen Kämpfe der Exilanten, sondern auch die aktuellen Herausforderungen, vor denen Flüchtlinge und Immigranten stehen, was die Relevanz der kulturellen Programme im Thomas Mann House und der Villa Aurora enorm erhöht. In einem sich stets wandelnden gesellschaftlichen Kontext zeigt der Fortbestand dieser Stätten, wie Kunst und Literatur Brücken zwischen den Generationen schlagen können.
Wie die Los Angeles Times feststellt, sind Veranstaltungen, die ursprünglich für 2023 geplant waren, abgesagt oder verschoben worden, doch mit der Wiedereröffnung des Thomas Mann House wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das Fellowship-Programm kehrt zurück, und man hofft, dass die Villa Aurora bald folgen kann.
Informationen über die kulturellen Programme und die historische Relevanz beider Häuser sind gemäß Goethe.de von großer Bedeutung, da sie die Geschichten und Kämpfe deutscher Exilanten mit den Themen der Gegenwart verknüpfen.
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Ort | Pacific Palisades, Los Angeles, USA |
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