Café Guglhupf in München: Nach 48 Jahren kommt das endgültige Aus!

Das Café Guglhupf in München schließt nach 48 Jahren am 30. Juni 2025 aufgrund steigender Kosten und Fachkräftemangel.
Das Café Guglhupf in München schließt nach 48 Jahren am 30. Juni 2025 aufgrund steigender Kosten und Fachkräftemangel. (Symbolbild/NAG)

München, Deutschland - Das bekannte Café Guglhupf in der Münchner Innenstadt kündigt seine endgültige Schließung für den 30. Juni 2025 an, nachdem es seit 48 Jahren ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen war. 1977 von Alfred und Gusti Eisenbarth eröffnet, hat das Café in bayerischem Stil mit seinem charakteristischen Holzdekor und den beliebten Guglhupf-Variationen wie Nuss-, Marmor- und Eierlikör-Guglhupf generationenübergreifend Gästen Freude bereitet.

Die Betreiber, die Geschwister Marc und Irmi Eisenbarth, gaben in einer Mitteilung bekannt, dass die Entscheidung, das traditionsreiche Café zu schließen, auf eine Vielzahl von Herausforderungen zurückzuführen sei. Dazu zählen hohe Mieten, explodierende Betriebskosten, steigende Einkaufspreise sowie steuerliche Belastungen. Besonders ins Gewicht fällt laut den Betreibern der aktuelle Fachkräftemangel, der die Gastronomiebranche in den letzten Jahren stark trifft. Eine Studie zeigt, dass in Deutschland fast 44.000 Stellen im Gastgewerbe unbesetzt sind, während nur gut 29.000 entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Mehr als 40 % der Stellen in der Gastronomie bleiben demnach unbesetzt.Die Zeit berichtet von einerartigen Engpässen, die das Geschäftsmodell des Café Guglhupf unhaltbar machen.

Aufstieg und Niedergang eines Münchner Traditionscafés

Gusti Eisenbarth, die Gründerin, war Tiermedizinerin und träumte von der Eröffnung eines eigenen Cafés. Nach ihrem Tod übernahm Alfred Eisenbarth die Geschäfte, bis die Geschwister 2019 die Verantwortung übernahmen. Marc Eisenbarth arbeitet als Projektmanager bei BMW Welt, während Irmi Eisenbarth Professorin für Hospitality Management ist. Trotz ihrer Bemühungen und Investitionen in Renovierungen war der Betrieb nicht mehr tragfähig, was letztlich zur unerwarteten Schließung führen muss.

Rund 30 Mitarbeiter, unter ihnen die langjährige Mitarbeiterin Sofia Angelou, sollen teilweise bei benachbarten Wirten untergebracht werden. Die Eigentümergesellschaft, die Monachia Grundbesitz GmbH & Co. KG, bedauert die Schließung und führt Gespräche zur möglichen Weiternutzung der Räume. Obwohl in der Vergangenheit während der Corona-Pandemie Unterstützungsmaßnahmen gewährt wurden und keine Mieterhöhung verlangt wurde, konnten die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht überwunden werden.

Zukunftsperspektiven und Erhalt von Tradition

Eine positive Nachricht zum Schluss gibt es für die Liebhaber der bayerischen Tradition: Der Wiesn-Stand auf dem Oktoberfest bleibt bestehen, da Marc Eisenbarth dafür den Zuschlag für dieses Jahr erhalten hat, inklusive eines zusätzlichen Stockwerks. Dies zeigt, dass trotz der Schließung des Cafés ein Teil der Erbmasse weiter bestehen bleibt.

Das Café Guglhupf wird nicht nur als Geschäfte, sondern auch als Teil des kulturellen Erbes Münchens fehlen. Die Schließung symbolisiert die Herausforderungen, mit denen viele Gastronomiebetriebe aktuell konfrontiert sind.

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Ort München, Deutschland
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