Kita-Plätze in Potsdam: Leerstand verringert sich, doch viele Plätze frei!

Potsdam, Deutschland - In Potsdam ist die Zahl der unbelegten Kita-Plätze gesunken, während die Herausforderungen in der frühkindlichen Betreuung weiterhin bestehen. Aktuelle Statistiken des Sozialdezernats zeigen, dass es derzeit 1482 unbelegte Plätze gibt, davon 1176 in Krippen. Im September 2024 waren es noch 3011 freie Plätze, einschließlich 1297 in Krippen. Diese Entwicklung ist ein Ergebnis des Rückgangs an Geburten und eines geringeren Zuzugs nach Potsdam, was zur Senkung der Leerstandsquote beiträgt. Aktuell beträgt der durchschnittliche Leerstand etwa 13%, während er im September 2024 noch bei 25% lag, was auf eine positive Entwicklung hindeutet. Dennoch ist der Leerstand im Krippenbereich mit 30% weiterhin besorgniserregend. Insgesamt könnten rund 11.400 Kinder in Potsdam betreut werden.

Im Detail haben sich die Belegungszahlen in den Krippen verändert. In Potsdam sind von 3944 Krippenplätzen aktuell 2768 belegt, was einen Rückgang von 330 Plätzen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Verteilung der freien Plätze ist jedoch unterschiedlich, mit nur 144 von 283 belegten Plätzen in den Stadtteilen Eiche, Grube und Golm, während in Babelsberg-Nord 191 von 199 Plätzen voll ausgelastet sind. Die Kita-Belegung für Kinder ab drei Jahren zeigt ebenfalls Fortschritte: Hier sind nun 346 Plätze unbelegt, im September 2024 waren es noch 1714.

Hintergründe und Herausforderungen

Die sinkenden Geburtenzahlen bleiben ein zentraler Faktor für die Entwicklung des Kita-Platzangebots in Potsdam. Laut Statistiken wurden im vergangenen Jahr 1444 Kinder geboren, während es 2016 noch 1997 waren. Diese negative Tendenz hat auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Kita-Plätzen, die über Jahre hinweg eine Mangelware waren, insbesondere in gefragten Stadtteilen. Timo Reimann, der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, betont, dass die Träger unter Druck geraten, hohe Kosten zu tragen, trotz der existierenden Leerstände. Er appelliert an die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des Kita-Systems, um die Qualität der Betreuung sicherzustellen.

Zudem wurden die Planungen für den Bau neuer kommunaler Kindertagesstätten in mehreren Stadtteilen vorerst gestoppt. In Krampnitz sollen jedoch Kitaeinrichtungen entstehen, und es ist die Errichtung einer neuen „Forschungskita FH Potsdam“ für 30 Kinder geplant, deren Eröffnung für Ende 2026 vorgesehen ist. Eine neue kleinräumige Bevölkerungsprognose wird zudem erwartet, um die zukünftigen Bedarfe und Entwicklungen im Kita- und Schulbereich besser einschätzen zu können.

Freie Plätze im Hortbereich

Nicht nur in den Kitas sind verschiedene Plätze leer, auch im Hortbereich bleibt ein erhebliches Potenzial ungenutzt. Derzeit sind von 9726 Hortplätzen lediglich 8509 belegt, was eine Leerstandsquote von 12,5% bedeutet. Besonders im Süden Potsdams und in der Innenstadt weisen die Einrichtungen auf diese freien Kapazitäten hin. Eine neue Einrichtung an der Comenius-Förderschule soll Anfang 2027 eröffnet werden, während eine Reduzierung der Hortplätze für die Goethe-Grundschule und die Eisenhart-Schule in der Gutenbergstraße geplant ist.

Zusammenfassend zeigt sich: Die Entwicklungen in der Potsdamer Kindertagesbetreuung sind ambivalent. Während die Zahl der unbelegten Plätze sinkt, bleibt der Leerstand in bestimmten Bereichen problematisch. Diese Situation fordert ein Umdenken in der Planung und Angebotserstellung für die frühkindliche Betreuung in der Stadt.