Skandal in Stendal: Amtsärztin soll illegal Leichenschauen durchgeführt haben!

Skandal in Stendal: Amtsärztin soll illegal Leichenschauen durchgeführt haben!
Stendal, Deutschland - Im Landkreis Stendal steht eine ehemalige Amtsärztin im Mittelpunkt schwerwiegender Vorwürfe. Iris S. wird beschuldigt, über Jahre hinweg ohne die erforderliche Berechtigung Leichenschauen im Krematorium von Stendal durchgeführt zu haben. Dazu erklärt Landrat Patrick Puhlmann (SPD), dass diese Anschuldigungen nach monatelanger intensiver Recherche erhoben wurden. Ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Magdeburg ist bereits in Planung, auch wenn der Termin dafür noch nicht feststeht. Der Landrat kündigte an, die Angelegenheit strafrechtlich prüfen zu lassen und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Amtsärztin, die sich bislang nicht zu den Anschuldigungen geäußert hat, berichtet MDR.
Es wird vermutet, dass Iris S. während ihrer Nebentätigkeit regelmäßig Leichenschauen durchgeführt hat, die gesetzlich vorgeschrieben sind, um mögliche Tötungsdelikte vor einer Einäscherung zu erkennen. Dies ist eine äußerst delikate Angelegenheit, denn ohne den notwendigen Weiterbildungsabschluss in Pathologie der Rechtsmedizin ist eine solche Tätigkeit illegal. Laut Puhlmann dauerte eine dieser Leichenschauen möglicherweise nur 30 Sekunden, während der normale Ablauf zwischen 20 und 30 Minuten in Anspruch nimmt. Wenn das der Fall ist, hat Iris S. lokale Gesetze erheblich missachtet. Auch hierauf verweist Tag24.
Die Vorwürfe im Detail
Der Konflikt zwischen Landrat Puhlmann und Iris S. brodelt seit längerem. Der Landrat beschuldigt die ehemalige Amtsärztin, sich selbst Beauftragungen ausgestellt zu haben und den Stadtrat mehrfach belogen zu haben. Ein Nachweis für die Einhaltung ihrer genehmigten Arbeitsstunden für Nebentätigkeiten wird ebenfalls geprüft. Iris S. hat mittlerweile ihre Anstellung in Stendal aufgegeben und arbeitet nun im Landkreis Börde, was Puhlmann den Eindruck vermittelt, sie wolle damit der Verantwortung für ihre Taten entfliehen.
In der medizinischen Fachwelt ist die Durchführung von Leichenschauen an strenge Vorgaben gebunden. Beispielsweise muss eine umfassende Untersuchung der Leiche sowie der Umstände des Todes erfolgen. Dazu gehört eine systematische Analyse aller Leichenzeichen und der allgemeinen Situation in der Leichenschau, die in einem detaillierten Protokoll festgehalten werden muss. Solche Maßstäbe berücksichtigt das Ärzteblatt bei der Durchführung von Leichenschauen.
Was kommt jetzt?
Die Verhandlungen vor dem Verwaltungsgericht könnten wegweisend für den Ausgang des Falls sein. Die drängenden Fragen, die sich hier stellen, sind vielschichtig: Welche rechtlichen Konsequenzen drohen Iris S.? Und wie wird die öffentliche Debatte über solche Vorwürfe in der Region weitergehen? Der Landrat hat klare Erwartungen, und die Öffentlichkeit wartet gespannt, wie die Angelegenheit sich entwickeln wird.
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Ort | Stendal, Deutschland |
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