Stadt Köthen bricht mit CSD-Organisatoren: Streit um Vielfalt eskaliert!

Stadt Köthen bricht mit CSD-Organisatoren: Streit um Vielfalt eskaliert!

Köthen, Deutschland - Am vergangenen Samstag, dem 12. Juli 2025, fand der Christopher Street Day (CSD) in Köthen, Sachsen-Anhalt, statt. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Vielfalt, Liebe und Akzeptanz“ stand, lockte über 1.000 Besucher an den zentralen Marktplatz der Stadt. Trotz der festlichen Stimmung wurde der CSD von Problemen überschattet. Ein kurzfristiges Verbot des Ordnungsamtes, den Strom zu nutzen, stellte die Vorbereitungen auf die Probe. Von Seiten der Stadt gab es massive Unstimmigkeiten mit den Organisatoren, was zu einem aufgeheizten Klima führte.

Wie Mannschaft berichtet, beschloss die Stadt Köthen, die Zusammenarbeit mit den bisherigen CSD-Organisatoren aus [der] queeren Community zu beenden. Oberbürgermeisterin Christina Buchheim (Linke) zieht sogar strafrechtliche Schritte gegen die Veranstalter in Betracht. Dies kommt nach zahlreichen Gesprächen, die laut Veranstaltern sehr schwierig verliefen. Diese hatten die Stadt vor der Veranstaltung aufgefordert, gegen die mit dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld vereinbarten Auflagen zu entscheiden.

Konflikte und Vorwürfe

Die Stadt Köthen rief eine scharfe Stellungnahme heraus, in der sie die Vorwürfe der Veranstalter als „haltlos“ bezeichnete. Besonders nannte sie Falko vom CSD Sachsen-Anhalt e.V. und Julian vom CSD Köthen. Laut QueerLive wird die kritische Reaktion der Stadt in der queeren Community als unverantwortlich wahrgenommen. Es gibt massive Bedenken hinsichtlich der Art und Weise, wie die Behörden mit queeren zivilgesellschaftlichen Akteuren umgehen.

Erst vor einem Jahr erlebte der CSD in Köthen ähnliche Schwierigkeiten, als CSD-Gegner*innen Schmierereien anbrachten und Buttersäure verstreuten. Dieser Verlauf zeigt die Spannungen, die in ländlichen Gebieten zwischen queeren Basisinitiativen und traditionellen Machtstrukturen bestehen. Die Unsicherheit über die Unterstützung der Stadt hat auch zu blockierten Zugängen zu lebenswichtiger Infrastruktur wie Strom und Wasser geführt, was viele als gezielte Sabotage betrachten. Das Verwaltungsgericht hat bereits erklärt, dass die Ablehnung der Sondernutzung für den CSD rechtswidrig war, was dem Konflikt zusätzlich Nahrung gibt.

Eine Herausforderung für die queere Community

Die Herausforderungen, vor denen die queere Community in Köthen steht, sind ein Mikrokosmos der größeren Problematik, die in ganz Deutschland existiert. Laut Deutschlandfunk Kultur ist der Juni traditionell der Auftakt der Pride-Saison mit Paraden und Protesten für die Rechte der LGBTQI*-Community. Doch die Bedrohungen für queere Rechte haben in letzter Zeit deutlich zugenommen, und die Zunahme queerfeindlicher Straftaten zeigt, dass die Errungenschaften der Vergangenheit, wie die Ehe für alle oder das Selbstbestimmungsgesetz, keineswegs als endgültig gelten können.

In diesem Kontext ist der Fall des CSD in Köthen nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt die bestehenden Spannungen und Herausforderungen wider, mit denen die queere Community in Deutschland konfrontiert ist. Historiker betonen die Notwendigkeit, weiterhin für die erzielten Rechte zu kämpfen und sich gegen Angriffe zu solidarisieren. Der CSD in Köthen könnte so nicht nur für die Stadt, sondern für das gesamte Land ein Beispiel dafür werden, wie wichtig es ist, Vielfalt sichtbar zu machen und sich gegen Diskriminierung zu wehren.

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OrtKöthen, Deutschland
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