Jugendliche auf Horror-Jagd: Die düstere Welt der Video Nasties !

Dublin, Irland - Am 2. Juni 2025 wird in der ARD eine neue Serie mit dem Titel „Video Nasty“ vorgestellt. In dieser humorvollen Mischung aus Thriller, Komödie und Coming-of-Age erzählt die Handlung die Geschichte von drei Jugendlichen aus Dublin, die verbotenene Horrorfilme sammeln. Ihre Suche nach einem letzten, gesuchten Film führt sie nach England, wo sie in eine Mordermittlung verwickelt werden. Die Serie bietet nicht nur Spannung, sondern thematisiert auch den historischen Kontext der 1980er Jahre, als in Großbritannien und Irland hitzige Debatten über jugendgefährdende Filme stattfanden und kritische Stimmen laut wurden, insbesondere hinsichtlich der Verfügbarkeit dieser Filme für junge Menschen. Die ersten sechs Folgen sind sowohl auf Deutsch als auch im englischen Original in der ARD-Mediathek verfügbar.
Die Kontroversen um die sogenannten „Video Nasties“ begannen in den frühen 1980er Jahren, als eine Vielzahl von Filmen, meist Low-Budget-Horror- oder Exploitation-Filmen, auf VHS veröffentlicht wurde. Die National Viewers‘ and Listeners‘ Association (NVALA) prägte den Begriff „Video Nasty“, um eine Reihe von Filmen zu beschreiben, die wegen ihrer gewalttätigen Inhalte in der Öffentlichkeit stark kritisiert wurden. Diese Filme waren nicht von der British Board of Film Classification (BBFC) geprüft, was zu einer hitzigen Debatte über die Verfügbarkeit solcher Inhalte führte. Organisationen wie die NVALA und Medienberichte trugen zur Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins über diese Filme bei, wodurch die Diskussion über Zensur und Verantwortlichkeit in der Filmindustrie verstärkt wurde.
Der Einfluss des Video Recordings Act
Ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der Video Nasties war die Verabschiedung des Video Recordings Act 1984. Dieses Gesetz verlangte eine Zertifizierung aller Videoveröffentlichungen durch die BBFC und machte den Vertrieb unklassifizierter Filme zu einem Straftatbestand. Die Diskussionen entbrannten erneut, da bei der Einführung von Videorekordern in den 1970er Jahren keine spezifische Gesetzgebung existierte, um die Videoinhalte zu regulieren, abgesehen vom Obscene Publications Act von 1959. Die Unsicherheit über die Definition von obszönem Material führte dazu, dass der Director of Public Prosecutions (DPP) eine umfassende Liste von 72 Filmen erstellte, die unter diesen Kriterien verurteilt werden konnten.
Filme wie „The Driller Killer“ und „Cannibal Holocaust“, die 1982 auf den Markt kamen, sorgten für einen enormes Medienecho und verschärften die Debatten über Zensur. Diese Filme zeigten eine drastische Darstellung von Gewalt, was zu Forderungen nach strikteren Maßnahmen gegen gewalttätige Inhalte führte. Während einige dieser Titel auf der ursprünglichen Liste der Video Nasties verblieben, haben viele seitdem eine ungeschnittene Veröffentlichung erreicht und sind heutzutage problemlos erhältlich.
Aktuelle Streaming-Angebote
Abgesehen von „Video Nasty“ bietet das Streaming-Angebot der Woche auch auf Apples Plattform ein Highlight. „Bono: Stories of Surrender“ ist eine Verfilmung von Bonos One-Man-Bühnen-Show und dem Buch „Surrender: 40 Songs, eine Geschichte“. In diesem Werk wird Bonos Leben als Rockstar, Familienvater und Aktivist thematisiert und enthält unveröffentlichtes Material von seinen Konzerten.
Darüber hinaus startet die ZDF-Serie „Twisted Metal“: Eine Actionserie, die in einer post-apokalyptischen USA spielt, wobei der Paketlieferant John Doe durch gefährliche Gebiete navigiert. Auch auf Prime Video ist der Thriller „Die perfekte Schwester“ zu sehen, der die dramatische Geschichte von Chloe und ihrer Beziehung zu ihrer Schwester Nicky thematisiert, welche in eine Mordermittlung verwickelt wird. Diese vielseitigen Streaming-Optionen bieten für jede*n etwas, während sie gleichzeitig den Blick auf die geschichtlichen und kulturellen Kontexte erweitern.
Details | |
---|---|
Ort | Dublin, Irland |
Quellen |