Bomben-Suche in Göttingen: Anwohner müssen Häuser räumen!

Bomben-Suche in Göttingen: Anwohner müssen Häuser räumen!
Göttingen, Niedersachsen, Deutschland - In Göttingen, Niedersachsen, gehen die Behörden heute den Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg an den Kragen. Aktive Untersuchungen starten an sechs verdächtigen Stellen, wobei Privatgärten nicht außen vor gelassen werden. Bohrungen, die bis zu acht Meter tief gehen sollen, könnten dazu führen, dass eine Bombe direkt neben einem Wohnhaus steckt. Bei diesen Maßnahmen bleibt es nicht aus, dass Anwohner im Umkreis von 50 Metern von 8 bis 18 Uhr ihre vier Wände verlassen müssen, da die Stadt eine allgemeine Verfügung erlassen hat. Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro rechnen, berichtet NDR.
Die Maßnahmen sind dringend notwendig, denn Schätzungen zufolge könnten noch immer 80 Blindgänger im Boden verborgen liegen. Die eingeplanten Bohrlöcher werden nach der Auffindung umgehend ausgewertet. Bei positivem Verdacht wird der betreffende Bereich noch am gleichen Tag gesichert. Die gesamte Untersuchungsfläche erstreckt sich über rund 1.000 Quadratmeter und soll bis zum 22. Juli abgeschlossen sein.
Rückblick auf die Herausforderungen der Vergangenheit
Die Thematik ist nicht neu für Göttingen. Erst Anfang 2021 wurden vier Blindgänger erfolgreich entschärft, was eine Evakuierung von über 8.000 Menschen in einem Umkreis von 1.000 Metern um die St. Godehard-Kirche erforderte. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von etwa 1.800 Helfern, darunter Polizei, Feuerwehr und zahlreiche Hilfsorganisationen. Eine Dolmetscher-Initiative war ebenfalls im Einsatz, um die vielen Migranten im evakuierten Gebiet zu informieren. Solche Maßnahmen sind notwendig, denn die Bomben aus dem Krieg stellen nach wie vor eine Gefahr dar, wie auch HNA berichtet.
Diese Sprengungen führen in manchen Fällen zu erheblichen Schäden, wie etwa an einem Pfarrheim in Göttingen, wo Kosten im sechsstelligen Bereich für Renovierungsarbeiten erwartet werden. Dennoch sind die Gefahren durch Blindgänger für die Bevölkerung nicht zu unterschätzen.
Ein Blick über die Stadtgrenzen hinaus
In Deutschland allgemein werden jedes Jahr etwa 5.000 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, wobei Nordrhein-Westfalen besonders betroffen ist. Die Gründe liegen in den intensiven Luftangriffen auf die Industrie im Ruhrgebiet. Auch in Köln wurden kürzlich mehrere Bomben gefunden, teils mit Langzeitzündern ausgestattet, die eine entschärfende Maßnahme erforderten. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst setzt hierfür innovative Techniken und historische Luftbilder ein, um potentielle Blindgänger zu identifizieren, so die Informationen von Süddeutsche.
Die Vorfälle in Göttingen sind ein klares Zeichen, dass die Überbleibsel des Krieges uns auch Jahrzehnte später noch vor Herausforderungen stellen. Es bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Maßnahmen erfolgreich verlaufen und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet bleibt.
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Ort | Göttingen, Niedersachsen, Deutschland |
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