Schauriges Schloss Oldershausen: Verfallenes Erbe und gefährliches Geheimnis!

Schauriges Schloss Oldershausen: Verfallenes Erbe und gefährliches Geheimnis!
Schloss Oldershausen, Kalefeld, Deutschland - Was macht ein Detail, das in die Geschichtsbücher gehört? In niedersächsischer Idylle reihen sich die geheimnisvollen Bauten aneinander, doch ein ganz besonderes findet sich in der Gemeinde Kalefeld. Das Schloss Oldershausen erzählt wie kaum ein anderes von der Zeitreise, die es durchlebt hat. Erbaut wurde das imposante Bauwerk um 1500 von Adam von Oldershausen. Ursprünglich als Adelssitz geplant, sind die Wurzeln des Schlosses tief in der Geschichte verankert.
Doch der eigentliche Schlossbau, im neugotischen Stil, folgte erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1853 wurde mit den Arbeiten begonnen und vier Jahre später, 1859, konnte das erste Bauwerk vollendet werden, entworfen von Emil Hackländer. Im Laufe der Jahre wurde das Schloss mehrfach erweitert, zuletzt 1877 durch Burchard und Cuno von Oldershausen. Damals entstand ein Seitenflügel sowie eine eindrucksvolle Terrassenanlage, orchestriert von Edwin Oppler.
Eine wechselvolle Geschichte
Die Familie von Oldershausen bewohnte das Schloss bis 1945 – und damit auch einen Teil seiner blühenden Geschichte. Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte jedoch einen dramatischen Einschnitt: Das Bauwerk wurde von den Alliierten beschlagnahmt und als Unterkunft für Truppen und Heimatvertriebene genutzt. 1947 übernahm der Landkreis Osterode das Schloss und machte aus ihm eine Heilstätte, die den unglücklichen Spitznamen „Hustenburg“ erhielt. Von 1974 bis 1985 diente es einer Rehamaßnahme für geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder, bevor es schließlich in den Privatbesitz überging.
Seitdem steht Schloss Oldershausen leer und verfällt zusehends. Obwohl es einst als Wahrzeichen galt, ist die Natur längst zurückgekehrt und hat den einst prächtigen Bau in ihren Bann gezogen. Heute ist das Schloss Lebensraum für Fledermäuse und Eulen und zeigt damit auf beeindruckende Weise, dass die Natur immer wieder ihren Platz einnimmt. Doch auch die Gefahren sind nicht zu unterschätzen: Das Betreten des Geländes ist verboten, da akute Einsturzgefahr besteht und marode Stockwerke sowie herabfallende Ziegel drohen.
Aktuelle Entwicklungen und Denkmalschutz
In den letzten Jahren wurden immer wieder Versuche unternommen, das Schloss zu retten – zuletzt sogar durch einen Eigentümer aus Wiesbaden. Der wurde 2005 ins Boot geholt, um das Bauwerk zu erhalten und zu sanieren. Doch der Denkmalschutz wurde 2019 aufgehoben, und auch geplante Umnutzungen scheiterten. Trotz dieser Rückschläge finden sich Informationen zum Schloss weiterhin im Denkmalatlas Niedersachsen, der im Jahr 2020 gestartet wurde. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Denkmallandschaft Niedersachsens flächendeckend zu digitalisieren und den interessierten Bürgern zugänglich zu machen.
Blickt man auf die Baugeschichte von Schloss Oldershausen zurück, so wird deutlich, wie viele Gesichter dieser Ort bereits hatte. Wenn das Schloss am südlichen Dorfrand von Kalefeld-Oldershausen auch in der Bedeutung schwindet, so bleibt es doch ein Stück Geschichte, das immer wieder neu erzählt werden kann – auch wenn es nur aus der Ferne geschieht.
Besucher aus Braunschweig müssen für eine Anreise etwa 50 Minuten mit dem Auto einplanen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, die die Strecke über Hildesheim und Bodenburg führen. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft vielleicht neue Konzepte erarbeitet werden, um dieses kulturelle Erbe zu bewahren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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Ort | Schloss Oldershausen, Kalefeld, Deutschland |
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