Erster Spatenstich: Niegripper Deichsanierung für besseren Hochwasserschutz
Erster Spatenstich: Niegripper Deichsanierung für besseren Hochwasserschutz
Niegripp, Deutschland - In Niegripp hat am 19. Juni 2025 ein bedeutender Schritt in Richtung besseren Hochwasserschutzes begonnen. Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und die Direktorin des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Martina Große-Sudhues, setzten den ersten Spatenstich zur Sanierung des Niegripper Deichs. Diese Maßnahme ist Teil eines umfangreichen Projekts zur Beseitigung von Hochwasserschäden und kostet etwa 2,8 Millionen Euro, finanziert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Eigenmittel aus Landes- und Bundeshaushalt. Das erklärte Ziel: Die Sicherheit für die Anrainergemeinden im Landkreis Jerichower Land deutlich zu erhöhen.
Wie magdeburg-klickt.de berichtet, wird der Deich auf rund 870 Metern nach DIN-Vorgaben saniert und erhöht. Dabei werden auch künftige Senkungen von bis zu 60 Zentimetern berücksichtigt, die durch den Salzabbau in der Region drohen. Die Sanierungsarbeiten sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Verbesserung der Erreichbarkeit in Hochwasserfällen durch den Ausbau von Deichkontroll- und Deichverteidigungswegen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird besonders deutlich, wenn man an die verheerenden Hochwasserereignisse zurückdenkt. Im Jahr 2013 war das Elbeeinzugsgebiet von massiven Überschwemmungen betroffen. Über 145 Quadratkilometer standen unter Wasser, und die Bevölkerung in vielen Ortschaften, insbesondere in Sachsen-Anhalt, musste evakuiert werden. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden belief sich damals auf rund 10 Milliarden Euro, wovon etwa 5,2 Milliarden Euro auf das Elbeeinzugsgebiet entfielen. Diese Tragödie unterstreicht die Dringlichkeit eines effektiven Hochwasserschutzes, wie havelpolder.de berichtet.
Die Erlebnisse aus den Hochwassern 2002 und 2013 ließen bei den Verantwortlichen nicht nur die Erkenntnis reifen, dass technische Lösungen allein nicht ausreichen. Aktuell beobachtet man eine Zunahme von Extremwetterereignissen, die auch durch den Klimawandel verursacht werden. Das führt zu einer höheren Überflutungsgefahr, insbesondere in Hanglagen und Küstenorten. Daher ist ein umfassendes Hochwasser-Risikomanagement, das von Bund und Ländern in den Mittelpunkt gerückt wird, von enormer Bedeutung. Die Ergebnisse aus den Hochwassern verdeutlichen diesen Bedarf, was unter bundesregierung.de ausführlich erläutert wird.
Schritte in die Zukunft
Im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms, das und nach den Hochwassern von 2013 ins Leben gerufen wurde, sollen bundesweite Regelungen zur Wasserwirtschaft und zum Hochwasserrisikomanagement geschaffen werden. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der eine besseren Hochwasservorsorge und die Schaffung von Rückhaltflächen in den Vordergrund stellt. Die Pläne sind ambitioniert: Das Ziel ist eine Erweiterung von 20.000 Hektar Überflutungsflächen, um das Risiko zukünftiger Überschwemmungen zu minimieren.
Wie man sieht, gibt es noch viel zu tun. Aber mit dem ersten Spatenstich in Niegripp wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Die Investitionen in den Hochwasserschutz sind ein Schritt in die richtige Richtung – nicht nur für die Menschen in der Region, sondern für alle, die in den Hochwassergebieten entlang der Elbe leben.
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Ort | Niegripp, Deutschland |
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