Heidelberg feiert Ebert: Ein neuer Kurs für die SPD im Parteitag!
Am 13. September 2025 ehren SPD-Delegierte in Heidelberg Friedrich Ebert, während sie ein neues Parteiprogramm beschließen.

Heidelberg feiert Ebert: Ein neuer Kurs für die SPD im Parteitag!
Am 12. September 2025 wird in Heidelberg ein bedeutender Parteitag der SPD stattfinden. Josef Amann wird am 13. September die Delegierten in der Stadthalle willkommen heißen. Die Wahl Heidelsbergs als Veranstaltungsort hat einen besonderen Grund: man möchte Friedrich Ebert, den ersten Reichstagspräsidenten der Weimarer Republik, ehren. Der Politiker wurde am 4. Februar 1871 in Heidelberg geboren und verstarb am 28. Februar 1925. vorwaerts.de berichtet, dass Eberts Einfluss auf die deutsche Politik auch heute noch spürbar ist und aus diesem Anlass eine Kranzniederlegung auf dem Bergfriedhof vor dem Parteitag stattfinden wird.
Ebert, der im Jahr 1889 in die SPD eintrat und sich bald in der sozialistischen Bewegung engagierte, hatte eine bewegte politische Karriere. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er während der Revolution die Regierungsführung und wurde am 11. Februar 1919 vorläufiger Präsident der Deutschen Republik, offiziell gewählt wurde er am 21. August 1919 wikipedia.org. Seine Politik war geprägt von dem Bemühen, Ordnung zu schaffen und binnenpolitische Konflikte zu besänftigen, was ihm sowohl Anerkennung als auch Kritik eintrug.
Programm und Herausforderungen
Der bevorstehende Parteitag hat ein zentralisiertes Anliegen: die Beschlussfassung eines neuen Parteiprogramms. Das bisherige „Görlitzer Programm“ spiegelt nicht mehr die Mehrheit der Partei wider, und so gilt es, neue Weichen zu stellen. Die Spannungen, die zwischen der reformsozialistischen Position und dem linken Flügel der USPD bestehen, werden dabei nicht außer Acht gelassen. Eberts pragmatische Herangehensweise, die auf Stabilität abzielte, könnte als Vorbild dienen, während die Koalitionspolitik der letzten Jahre auf dem Prüfstand steht planet-wissen.de.
Besonders Paul Levi vertritt die Gegenposition und fordert eine Abkehr von der Koalitionspolitik, während Rudolf Breitscheid den Weg zur Integration der Sozialdemokratie in den bestehenden Staat als den richtigen sieht. Ein Antrag des linken Flügels, der die Vertretung der Proletariatsinteressen ohne Rücksicht auf bürgerliche Parteien forderte, wurde mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt.
Die Vision für die Zukunft
Die Diskussion über das neue Programm nimmt überraschend wenig Raum ein, doch die Bedeutung des Themas „Wirtschaftsdemokratie“ wird von Rudolf Hilferding betont. Er sieht in der Weimarer Republik eine Chance für politische Freiheit und ökonomische Selbstbestimmung. Ebenso wird die visionäre Forderung nach den Vereinigten Staaten von Europa in der internationalen Politik Platz finden, was die breiteren Ambitionen der SPD aufzeigen könnte.
Die kommenden Tage in Heidelberg könnten entscheidend dafür sein, wie sich die SPD in den nächsten Jahren positioniert und aus der Geschichte von Friedrich Ebert schöpft – einem Mann, der sowohl von seinen Zeitgenossen gefeiert als auch kritisiert wurde. Seine Kompromissbereitschaft und der Wille zur Zusammenarbeit könnten gerade jetzt von großer Bedeutung sein, um die sozialdemokratischen Werte in einer sich wandelnden politischen Landschaft neu zu definieren.