Weinstein-Prozess: Geschworene beraten über die ultimative Entscheidung!

Harvey Weinstein steht im neu aufgerollten Prozess in New York wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Die Geschworenen beraten über das Urteil.
Harvey Weinstein steht im neu aufgerollten Prozess in New York wegen sexueller Übergriffe vor Gericht. Die Geschworenen beraten über das Urteil. (Symbolbild/NAG)

New York, USA - Der umstrittene Prozess gegen Harvey Weinstein hat eine neue Wendung genommen. In New York berät die Jury mittlerweile über das Urteil, nachdem die Schlussplädoyers von Anklage und Verteidigung vorgetragen wurden. Der 73-Jährige steht wegen schwerer Sexualverbrechen vor Gericht, bei denen ihm vorgeworfen wird, zwischen 2006 und 2013 drei Frauen sexuell missbraucht zu haben. Weinstein bestreitet die Vorwürfe und hat auf nicht schuldig plädiert. Die Diskussionen innerhalb der Jury könnten Stunden, Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen, wie Sächsische.de berichtet.

Die Anklage stützt sich auf die Aussagen von drei Frauen: Mimi Haleyi, Jessica Mann und Kaja Sokola. Diese berichteten von Übergriffen, die sie erlebt haben. In ihrer Argumentation fordert die Anklage eine erneute Verurteilung, da Weinstein seine Macht und seinen Einfluss missbraucht habe. Die Verteidigung hingegen argumentiert, dass die Frauen den Angeklagten für ihre eigenen Ziele genutzt hätten. Selbst im Falle eines Freispruchs in New York bleibt Weinstein in Haft, da er bereits 2023 in Kalifornien zu 16 Jahren Gefängnis wegen ähnlicher Straftaten verurteilt wurde.

Die Aufhebung des vorangegangenen Urteils

Weinstein wurde 2020 in einem früheren Prozess zu 23 Jahren Haft verurteilt, doch ein Berufungsgericht in New York hat dieses Urteil aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben. Taz.de berichtete, dass Zeugenaussagen, die nicht Teil der ursprünglichen Anklage waren, fälschlicherweise zugelassen wurden, was als schwerwiegender Prozessfehler angesehen wurde.

Der erste Prozess gegen Weinstein, der auch als Meilenstein in der Rechtsgeschichte gilt, war ein wesentlicher Impulsgeber für die #MeToo-Bewegung. Diese Bewegung hat eine gesellschaftliche Debatte über sexuelle Übergriffe und die damit verbundenen Reformen im Sexualstrafrecht angestoßen. Mehr als 80 Frauen hatten Weinstein sexuellen Missbrauch vorgeworfen, was zu einem massiven öffentlichen Druck führte.

Reformen im Sexualstrafrecht im Kontext von #MeToo

Die #MeToo-Bewegung sorgte dafür, dass Reformen im Sexualstrafrecht gefordert wurden. Änderungen wurden vorgenommen, um Opfern von sexueller Gewalt gerecht zu werden und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Implementierung des Grundsatzes „Nein heißt Nein“ und die Verlängerung der Verjährungsfristen sind nur einige der Maßnahmen, die auf den öffentlichen Druck zurückzuführen sind, wie ein Beitrag auf Rechtsanwalt-Nierfeld.de erläutert. Richter sind sensibler für sexuelle Gewalt geworden, jedoch gibt es auch Kritik an der Umsetzung dieser Reformen.

Die jüngsten Entwicklungen im Prozess gegen Weinstein und die damit verbundenen Reaktionen von Aktivisten und Prominenten verdeutlichen die anhaltende Brisanz des Themas. Tarana Burke, die Gründerin der #MeToo-Bewegung, bezeichnete die Entscheidung des Berufungsgerichts als „Weckruf“ zum Handeln, während Schauspielerin Ashley Judd und andere besorgt über die Fairness gegenüber den Opfern äußern.

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Ort New York, USA
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