Kliniken in Dessau-Roßlau: Pleitegefahr bedroht medizinische Versorgung!

Kliniken in Dessau-Roßlau: Pleitegefahr bedroht medizinische Versorgung!
Dessau-Roßlau, Deutschland - In der Stadt Dessau-Roßlau brodelt es seit geraumer Zeit an der finanziellen Front des Klinikum. Die Verwaltungsspitze und der Stadtrat haben den Krankenhaus-Managern zu lange vertraut, was mittlerweile zu einem herben Verlust von rund 60 Millionen Euro innerhalb weniger Jahre geführt hat. Dabei bietet das Klinikum eine umfassende medizinische Versorgung für die rund 75.000 Einwohner der Stadt und beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiter. Doch stellt sich die berechtigte Frage: Ist ein so großer Klinikbetrieb für eine Stadt dieser Größe nicht überdimensioniert?
Russland gibt es nicht nur in Dessau-Roßlau große Sorgen um die Zukunft kommunaler Krankenhäuser. Im angrenzenden Landkreis Anhalt-Bitterfeld zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier wurde die Geburten-Klinik am Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen nach großen finanziellen Anstrengungen wiederbelebt. Doch auch dieser Standort ist auf die Unterstützung des Landkreises angewiesen, der anscheinend nicht die finanziellen Mittel hat, um die Klinik dauerhaft zu fördern. Für die Gesundheit der Bevölkerung ist dies alarmierend, zumal trotz aller Widrigkeiten weiterhin neue Mitarbeiter eingestellt werden, obwohl das Landesverwaltungsamt Personalabbau gefordert hat.
Finanzielle Herausforderungen bundesweit
Die Schwierigkeiten, mit denen die kommunalen Krankenhäuser in Dessau-Roßlau konfrontiert sind, spiegeln sich in der gesamten Bundesrepublik wider. Laut dem Ärzteblatt gibt es in Deutschland insgesamt 539 kommunale Krankenhäuser. Diese Einrichtungen sind nicht nur wichtige medizinische Versorger, sondern auch geschätzte Arbeitgeber und Identifikationsobjekte für die Regionen. Dennoch häufen sich die finanziellen Defizite, die von den Kommunen ausgeglichen werden müssen – sogar wenn dies gesetzlich nicht vorgesehen ist. Ein solches System kann auf Dauer nicht haltbar sein, zumal die Bundesländer seit Jahrzehnten die Investitionen in die Krankenhäuser vernachlässigen.
In diesem Kontext plant der Bund grundlegende Änderungen durch eine Krankenhausreform. In Städten wie Frankfurt und Berlin klagen Klinikbetreiber bereits gegen den Verlustausgleich. Ein deutlicher Hinweis darauf, wie angespannt die finanzielle Situation in vielen Kommunen ist. Gerade in Nordrhein-Westfalen gibt es Berichte über Defizite in Städten wie Bielefeld, Dortmund und Köln, was die Problematik noch näher in unsere Region bringt.
Die Zukunft der Krankenhausfinanzierung
Einen interessanten Ansatz zur Verbesserung der Lage bietet die Einführung des DRG-Systems. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit wird die Vergütung für somatische Behandlungen durch dieses System unterstützt, welches die Behandlungskosten von Krankenkassen erstattet. Dennoch müssen auch hier Fehlanreize vermieden werden, die in der Vergangenheit dazu führten, dass medizinisch nicht notwendige Eingriffe durchgeführt wurden. Es liegt auf der Hand, dass ein ökonomischer Druck auf die Kliniken weiter besteht und das medizinische Personal frustriert.
Letztlich wird auch die geplante Krankenhausreform, die sich darauf abseits der Leistungserbringung auf die Sicherung bedarfsnotwendiger Einrichtungen konzentriert, maßgeblich zur Entlastung der Krankenhäuser beitragen müssen. Ein gutes Händchen in der Finanzverwaltung ist jetzt gefragt, um die medizinische Versorgung und die Arbeitsplätze auch in Zukunft zu sichern.
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Ort | Dessau-Roßlau, Deutschland |
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