Martin Luthers über 500 Jahre alte Kutte braucht Ihre Unterstützung!

Martin Luthers über 500 Jahre alte Kutte braucht Ihre Unterstützung!
Wittenberg, Deutschland - Im Herzen von Wittenberg gibt es Neuigkeiten, die sowohl Geschichtsfreunde als auch Kulturenthusiasten aufhorchen lassen: Die historische Lutherkutte im Lutherhaus steht vor einer umfassenden Restaurierung. Diese über 500 Jahre alte Kutte, gefertigt aus dickem Wollstoff, hat bereits seit 1983 ihren Platz in der Stadt und ist derzeit Teil der Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ im Augusteum. Mit dem Zweck, die Kutte für künftige Generationen zu bewahren, hat der Freundeskreis der Luther-Museen in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Lutherstadt Wittenberg eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die bis Ende 2026 Gelder sammeln soll. Laut MDR wird für die Restaurierung ein Betrag von rund 12.000 Euro benötigt.
Aber was steckt hinter dieser Restaurierungsmaßnahme? Ein sorgfältiges Protokoll über den aktuellen Zustand der Kutte wird zu Beginn erstellt. Der Wollstoff hat im Laufe der Zeit an Festigkeit verloren und zeigt Risse. Ziel der Restaurierung ist es nicht, die Kutte wie neu erscheinen zu lassen, sondern das Material nachhaltig zu sichern und das Alter auf natürliche Weise sichtbar zu belassen. Zudem wird eine spezielle Figurine entwickelt, die dabei hilft, das Gewicht der Kutte gleichmäßig zu verteilen und die Präsentation zu optimieren.
Wichtiger Ort der Reformation
Die Restaurierung der Kutte ist nicht die einzige Maßnahme, die in der Lutherstadt Wittenberg durchgeführt wird. Das Lutherhaus, in dem Martin Luther von 1508 bis 1546 lebte, wird derzeit energetisch saniert und umgebaut. Das ursprüngliche Haus, ein Augustinerkloster, beherbergt heute das größte Museum zur Geschichte der Reformation. Hier ist die Lutherstube, der Wohnraum Luthers, seit den 1960er Jahren nicht restauriert worden. In den letzten Jahren wurde jedoch entdeckt, dass Teile der historischen Ausstattung durch ungeeignete Holzschutzmittel kontaminiert waren. Dank der Unterstützung der Rudolf-August Oetker-Stiftung konnte die Finanzierungslücke geschlossen werden, sodass die notwendigen Restaurierungsarbeiten pünktlich zur Wiedereröffnung des Museums im März 2017 abgeschlossen wurden.
Zukünftig soll die restaurierte Lutherkutte prominent in der neuen Dauerausstellung des Museums präsentiert werden, die für das Jahr 2027 geplant ist. Sigrid Bias-Engels, die Vorsitzende des Freundeskreises, ist optimistisch, dass die benötigten Mittel bis Ende 2026 zusammenkommen werden. Die Zusammenarbeit mit dem Rotary Club stellt dabei einen starken Unterstützer in der herausfordernden Zeit der Geldbeschaffung dar.
Restaurierung: Ein bisschen Wissenschaft
Restaurierungen dieser Art erfordern nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch fundierte Kenntnisse in der Textilrestaurierung. Der Fachbereich betreut neben historischen Textilien auch viele andere Objekte und muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die Ressourcen des Deutschen Historischen Museums zeigen, dass die Vielseitigkeit der Materialien und die Dreidimensionalität vieler Objekte besondere Sorgfalt in der Lagerung und Präsentation erfordern. Bei der Arbeit an historischen Stoffen müssen zudem Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden, um die oft mit Bioziden kontaminierten Objekte nicht weiter zu schädigen.
All diese Faktoren unterstreichen den hohen Stellenwert, den die sorgfältige Restaurierung und Erhaltung kultureller Erbes hat. Wittenberg bleibt ein Ort, an dem die Geschichte lebendig bleibt und wo sich auch zukünftige Generationen an den Wurzeln der Reformation erfreuen können. Die geplante Restaurierung der Lutherkutte ist ein weiterer Schritt, um dieses Erbe zu bewahren und würdevoll zu präsentieren.
Details | |
---|---|
Ort | Wittenberg, Deutschland |
Quellen |