München setzt Zeichen: CSD 2025 kämpft gegen queerfeindliche Gewalt!

München setzt Zeichen: CSD 2025 kämpft gegen queerfeindliche Gewalt!
München, Deutschland - Die Münchner Pride Weeks 2025 stehen vor der Tür, und das Motto „Liberté, Diversité, Queerité“ könnte in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen nicht passender sein. München.t-online berichtet von einer alarmierenden Zunahme queerfeindlicher Übergriffe in der Stadt, mit der Fachstelle „Strong“, die im Jahr 2024 insgesamt 289 Vorfälle erfasste. Dies ist ein Anstieg um 59 im Vergleich zum Vorjahr. Die gemeldeten Vorfälle beinhalten Diskriminierungen, Bedrohungen, Beleidigungen sowie sexuelle Gewalt und schwere Körperverletzung. Während die Staatsregierung 177 angezeigte Straftaten für 2024 meldete, zeigen viele Betroffene aus Angst oder Misstrauen gegenüber den Behörden ihre Misshandlungen nicht an.
Dominik Krause, der Zweite Bürgermeister von München, hebt die Notwendigkeit von Solidarität in der Gesellschaft hervor. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat erneut die Schirmherrschaft für den kommenden Christopher Street Day (CSD) übernommen. Zudem warnt Diana Horn-Greif, die Geschäftsführerin von LesCommunity, vor den weitreichenden Folgen queerfeindlicher Narrative.
Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen
Um der steigenden Bedrohung entgegenzuwirken, plant der CSD, ein erweitertes Sicherheitskonzept einzuführen. Ein Ampelsystem soll helfen, die Besucherströme zu lenken. Trotz der steigenden Sicherheitskosten erhält die Veranstaltung finanzielle Unterstützung von der Stadt München. Für die Politparade am 28. Juni werden über 200 Gruppen erwartet. Auf mehreren Bühnen werden queere Künstler*innen auftreten, darunter auch eine neue Drag- und Slam-Bühne am Wittelsbacherplatz. Insgesamt sind mehr als 80 Events in den Pride Weeks geplant, darunter Konzerte, Partys, Ausstellungen und Gottesdienste. Ein besonderes Highlight wird das Straßenfest am Marienplatz mit einem Awareness- und Inklusionskonzept sein.
Die CSD-Saison 2024 hat bereits begonnen, und bundesweit sind bis Oktober über 200 Veranstaltungen geplant. Ein besorgniserregender Trend zeigt sich jedoch auch in anderen Städten, wo rechtsextreme Gruppen verstärkt gegen CSDs mobilisieren. Bachhausen informiert über 32 angemeldete Kundgebungen von Rechtsextremen gegen CSDs in Städten wie Berlin, Dresden, Leipzig und Köln. Diese Gruppen traten häufig in aggressiver Weise auf und schüchterten Teilnehmende ein. In Bautzen etwa standen rund 1.000 Teilnehmende 700 Rechtsextremen gegenüber, was zur Absage der CSD-Abschlusskundgebung aus Sicherheitsgründen führte.
Antisemitische und queerfeindliche Narrative
Die zunehmenden politischen Angriffe auf die LGBTQ+-Gemeinschaft sind kein Einzelfall. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet nicht nur eine Zunahme queerfeindlicher Ideologien im Internet, sondern auch vermehrte Protestaktionen während des Pride Month. Gruppen, die sich im rechtsextremistischen Spektrum bewegen, nutzen die LGBTQ+-Bewegung als Feindbild, um rassistische und nationalistische Ideologien weiter zu verbreiten.
Der Anti-Woke-Diskurs hat in Deutschland an Einfluss gewonnen und zeigt sich in der Normalisierung rechtsextremer Ideologien, insbesondere in strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands. Zudem werden queere Themen in politischen Koalitionsverträgen der Bundesregierung weitgehend ignoriert, was die Sichtbarkeit und Akzeptanz queerer Lebensweisen weiter einschränkt.
Trotz dieser Herausforderungen ist eine wachsende Solidarität und Unterstützung für die CSDs festzustellen. Die Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung, Akzeptanz und Schutz für LSBTIAQ+ sind nach wie vor stark und bleiben ein zentrales Anliegen der Aktiven und Unterstützenden der LGBTQ+-Bewegung.
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Ort | München, Deutschland |
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