Schüler aus Neu-Delhi und Marienberg entdecken Wasserstoff an der TU Chemnitz

Chemnitz, Deutschland - Am 23. Mai 2025 besuchten Schülerinnen und Schüler aus Neu-Delhi und Marienberg die Technische Universität Chemnitz. Ziel des Besuchs war es, den jungen Menschen alternative Energieformen nahezubringen und ihnen die verschiedenen Möglichkeiten zur Gewinnung, Speicherung und Nutzung dieser Energien zu erklären. Dr. Martina Wanke, die Leiterin des Schülerlabors „Wunderland Physik“, stellte die Funktionsweise von Brennstoffzellen vor, während Dr. André Bergmann den Wasserstoffkreislauf erläuterte. Dr. Manfred Karras führte die Gruppe anschließend in ein Chemielabor, wo ein Experiment zu Biodiesel stattfand.
Die Schüler informierten sich im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen dem Gymnasium Marienberg und der Bal Bharati Public School in Neu-Delhi über Energieträger wie Windkraft, Solarenergie, Wasserstoff und Brennstoffzellen. Sie führten physikalisch-experimentelle Untersuchungen zur Windkraft durch und vermittelten Wissen über die nachhaltige Herstellung von Biodiesel am Institut für Chemie.
Einblicke in Wasserstofftechnologien
Im Schülerlabor der Fakultät für Maschinenbau lag der Fokus auf dem Thema grüne Mobilität, insbesondere der Nutzung von Wasserstoff in Fahrzeugen. Schülerfragestellungen zu MINT-Studiengängen an der TU Chemnitz zeugten vom Interesse an den Verbindungsmöglichkeiten zwischen Naturwissenschaften und Technik.
Wasserstoff wird über diverse Produktionsmethoden gewonnen, oft aus fossilen Rohstoffen. Der so genannte „graue Wasserstoff“ verursacht hohe CO2-Emissionen, während „blauer Wasserstoff“ die Emissionen durch Abtrennung von CO2 deutlich senkt. Doch die Zukunft gehört dem „grünen Wasserstoff“, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie gewonnen wird und eine entscheidende Rolle im Kontext der Dekarbonisierung spielt. Laut Energy Innovation Austria sind nur 2 % des derzeitigen Wasserstoffs aus Elektrolyse gewonnen, was die Notwendigkeit einer wachsenden Produktion unterstreicht.
Nationale Strategien und Innovationen
Österreich verfolgt eine nationale Wasserstoffstrategie, die im Regierungsprogramm verankert ist. Dies ist Teil des Ziels, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Um die Hindernisse bei der Wasserstoffproduktion und -nutzung zu überwinden, wird intensiv an neuen Technologien geforscht. Wasserstoff kann sowohl als Energieträger für Strom- und Wärmeerzeugung als auch als Kraftstoff im Verkehr eingesetzt werden, was insbesondere für Schwer- und Sonderfahrzeuge von Bedeutung ist. Bei der Fraunhofer IKTS werden Systeme für die Verwendung von Wasserstoff in der Industrie entwickelt, um die CO2-Emissionen zu senken.
Der Bedarf an Wasserstoff wird global voraussichtlich zunehmen; 2018 betrug der Wasserstoffbedarf bereits rund 115 Millionen Tonnen. Die Technologien zur Wasserstoffspeicherung und -verteilung sind entscheidend, um die Energieversorgung zu stabilisieren und eine nachhaltige Nutzung sicherzustellen. Die Schülerinnen und Schüler haben im Rahmen ihres Besuchs nicht nur theoretische Grundlagen erlernt, sondern auch praktische Einblicke in innovative Technologiekonzepte erhalten, die für die Mobilität der Zukunft wichtig sind.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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