Dresden plant 80-Meter-Turm: Kontroverse um neue Wärmequelle entbricht!

Sachsens Pläne für einen 80 Meter hohen Großwärmespeicher in Dresden sorgen für Diskussionen zur Fernwärmeversorgung und Stadtentwicklung.
Sachsens Pläne für einen 80 Meter hohen Großwärmespeicher in Dresden sorgen für Diskussionen zur Fernwärmeversorgung und Stadtentwicklung. (Symbolbild/NAG)

Friedrich-List-Platz 2, 01069 Dresden, Deutschland - Am 7. Juni 2025 stehen in Dresden bedeutende Pläne zur Erneuerung der Energieinfrastruktur im Fokus. Die Stadtverwaltung berät über den Bau eines Großwärmespeichers im Heizkraftwerk Mitte. Das geplante Gebäude wird mit einer Höhe von 80 Metern und einem Durchmesser von 35 Metern in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums für Diskussionen sorgen. Mit einer Speicherkapazität von bis zu 50.000 Kubikmetern Heißwasser soll es bis zu 2800 Megawattstunden Energie speichern können, was im Sommer eine Versorgungsdauer von etwa zwei Tagen bei einem Bedarf von 60 Megawattstunden und im Winter, bei höherem Bedarf, von etwa vier Stunden ermöglicht.

Das Projekt zielt darauf ab, die Fernwärme in Dresden zu dekarbonisieren und gleichzeitig die Preise für die Verbraucher bezahlbar zu halten. Der Entwurf von Knerer und Lang, der eine Lochblechfassade vorsieht, könnte das Stadtbild erheblich beeinflussen. Visualisierungen deuten darauf hin, dass das Gebäude monumentale Auswirkungen auf die Stadtsilhouette haben könnte, was bereits zu Bedenken und Diskussionen über alternative Designs und Standorte geführt hat, um die Sichtlinien nicht zu stören. Baubürgermeister Stephan Kühn hebt hervor, dass stadtverträgliche Lösungen dringend erforderlich sind, um den geplanten Bau in Einklang mit der bestehenden urbanen Landschaft zu bringen.

Technische und ökologische Überlegungen

Für den Betrieb des Wärmespeichers sind hohe Wassertemperaturen und Druck erforderlich, um die Versorgung mit Fernwärme zu gewährleisten. Vorschläge zur Reduktion der Größe oder zur Integration des Speichers in das Erdreich fanden aus physikalischen Gründen keine Zustimmung. Das Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase, mit einer angestrebten Inbetriebnahme bis 2029. Zudem plant SachsenEnergie, bis 2030 etwa 30% der Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen.

SachsenEnergie verfolgt ein umfassendes Dekarbonisierungskonzept, das bis 2035 die Klimaneutralität anstrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind verschiedene Technologien zur Emissionsreduktion im Gespräch, darunter die Nutzung industrieller Abwärme und Großwärmepumpen. Diese Initiativen sind Teil eines größeren Bestrebens, fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energiequellen zu ersetzen und die Energieversorgung der Stadt zu modernisieren. Auch eine Integration von Wasserstoff als Anbieter von klimaneutraler Wärme wird als wichtig erachtet, vorausgesetzt, die dafür notwendigen Infrastrukturen werden zügig geschaffen, insbesondere das Wasserstoff-Kernnetz bis 2030.

Herausforderungen der Stadtentwicklung

Die Diskussion um nachhaltige Energieversorgungssysteme ist nicht neu. Das Konzept der Quartiersversorgung wird zunehmend relevant, da es die Möglichkeit bietet, durch geeignete Technologie-Mischungen wie Wärmepumpen, Solarthermie und Kraft-Wärme-Kopplungen lokale Energienutzung zu fördern. Dichte Bebauungen stellen jedoch spezielle Herausforderungen dar. Der Ausbau von Wärmenetzen kann lokale Wärmepotentiale ausschöpfen, bringt aber auch technische und organisatorische Hürden mit sich, die überwunden werden müssen, um eine nachhaltige Transformation zu gewährleisten.

Die geplanten Maßnahmen in Dresden sind somit nicht nur ein Schritt in Richtung einer dekarbonisierten Energieversorgung, sondern sie reflektieren auch die Herausforderungen und Möglichkeiten, die eine klimagerechte Stadtentwicklung mit sich bringt. Die Weichen für die Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft in Dresden werden gerade gestellt, während das Projekt eines Großwärmespeichers sowohl Unterstützung als auch Kritik in der Öffentlichkeit hervorruft.

Weitere Details finden Sie in einem umfassenden Bericht von Sächsische.de und in den Ausführungen zur Dekarbonisierung der SachsenEnergie. Ein umfassender Leitfaden zur Energieversorgung von Quartieren kann zudem auf klimaneutralestadt.at eingesehen werden.

Details
Ort Friedrich-List-Platz 2, 01069 Dresden, Deutschland
Quellen