Dresdner Polizei im Großeinsatz: Kokain und Jugendkriminalität im Visier

Ein Blick auf die Drogensituation und Jugendkriminalität in Dresden: Einsatz der Polizei auf der Prager Straße am 27. Mai 2025.
Ein Blick auf die Drogensituation und Jugendkriminalität in Dresden: Einsatz der Polizei auf der Prager Straße am 27. Mai 2025. (Symbolbild/NAG)

Prager Straße, 01067 Dresden, Deutschland - Die Kriminalitätslage in der Dresdner Innenstadt, insbesondere rund um die Prager Straße und den Wiener Platz, ist alarmierend. Wie Sächsische.de berichtet, wurde eine spezielle Präsenz- und Ermittlungsgruppe gegründet, um der zunehmenden Kriminalität in diesen Bereichen entgegenzuwirken. Volker Gulitz, der Leiter der Gruppe, erläutert, dass erstmals vor 21 Monaten Maßnahmen initiiert wurden, um Konflikte und Straftaten einzudämmen.

Ein zentraler Punkt ist der Wiener Platz, der als herausragender Kriminalitätsschwerpunkt gilt. An solchen Orten hat die Polizei erweiterte Befugnisse, darunter auch die Durchführung von Ausweiskontrollen und Durchsuchungen. Am Donnerstagmittag waren 64 Beamte, einschließlich der Bereitschaftspolizei und Zollbeamten, im Einsatz, um die Situation zu überwachen.

Einsätze und Beobachtungen

Der Einsatz der Polizei begann um 13 Uhr in der Polizeidirektion in der Schießgasse. Unter den 133 kontrollierten Personen wurden unter anderem auch zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Dabei wurde deutlich, dass Drogen wie Cannabis, Crystal und zunehmend auch Kokain eine große Rolle spielen. Besonders beunruhigend war die Beobachtung einer Gruppe von etwa 20 Jugendlichen, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden.

Die Beamten sprachen Platzverweise aus, und die Gruppierung war in den darauffolgenden Tagen nicht mehr vor Ort. Zudem werden obdachlose Personen, die im öffentlichen Raum lagern, angesprochen und aufgefordert, ihr Lager zu räumen. Einige von ihnen werden an die Hilfseinrichtung „Safe DD“ vermittelt. In einer Kontrolle wurde auch ein Tscheche mit Haftbefehl festgenommen sowie ein 28-jähriger Deutscher, der den Hitlergruß zeigte, in Gewahrsam genommen.

Jugendkriminalität im Fokus

Im Kontext der Jugendkriminalität ist es wichtig zu betonen, dass dieses Phänomen überwiegend in männlicher Hand ist und nicht auf spezifische Minderheiten beschränkt ist. Laut bpb.de stellt die Mehrheit der Jugendlichen ihr kriminelles Verhalten mit dem Erwachsenwerden ein. Dennoch zeigen Umfragen, dass bis zu 70% der Schüler in den letzten 12 Monaten straffällig wurden, wobei männliche Jugendliche signifikant häufiger betroffen sind.

Die aktuellen Zahlen aus Niedersachsen belegen, dass 22,9% der Schüler und 12,5% der Schülerinnen angaben, straffällig geworden zu sein. Schwere Formen der Jugendkriminalität sind zwar selten, jedoch sind bis zu 84% der Jungen und 69% der Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren mindestens einmal straffällig geworden. Gewalt spielt häufig eine Rolle, insbesondere in Form von innerfamiliärer Gewalt, und die Anzeigebereitschaft hängt stark von der Deliktsart ab.

Ein Blick auf die Entwicklungen

Die Kriminalitätsbelastung und die aktuellen Statistiken zeigen, dass Jugendkriminalität in den letzten Jahren zurückgegangen ist, fast auf das Niveau der späten 1980er Jahre. Die Aufklärungsquote für polizeilich registrierte Fälle liegt bei 58,7%. Dennoch bleibt die Situation dynamisch. Laut dji.de könnten soziale Faktoren und Integrationsprobleme eine Rolle bei der Überrepräsentation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Krisensituationen spielen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Dresden weiterentwickelt. Trotz einiger positiver Trends in der Jugendkriminalität bleibt die Aufmerksamkeit auf Konflikte und Drogenmissbrauch in den innerstädtischen Bereichen wie die Prager Straße unabdingbar.

Details
Ort Prager Straße, 01067 Dresden, Deutschland
Quellen