Revolutionäre Studie zur Leukämiebehandlung: Hoffnung für 400 Patienten!

Universitätsmedizin Mainz startet Phase III Studie zur Behandlung akuter myeloischer Leukämie mit neuem Medikamentenansatz.
Universitätsmedizin Mainz startet Phase III Studie zur Behandlung akuter myeloischer Leukämie mit neuem Medikamentenansatz. (Symbolbild/NAG)

Universitätsmedizin Mainz, 55131 Mainz, Deutschland - Heute, am 28. Mai 2025, wurde die Phase III Studie EVOLVE II zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) eingeläutet. Diese bedeutende Forschungsinitiative wird durch die III. Medizinische Klinik der Universitätsmedizin Mainz geleitet und hat das Ziel, eine Kombination von Medikamenten zur besseren Eindämmung der AML zu testen. An der Studie sollen rund 400 Patient:innen teilnehmen, was die Dringlichkeit und das Potenzial dieser Forschungsanstrengungen unterstreicht. Anlässlich des Weltblutkrebstages ist die Bedeutung dieser Studie besonders hervorgehoben worden, da AML eine aggressive Form von Blutkrebs darstellt, die ohne Behandlung oft tödlich verläuft.

Der Standard der Behandlung bei AML ist seit 1973 die Chemotherapie, jedoch kann nur etwa die Hälfte der Patienten dauerhaft geheilt werden. Immer neuere Erkenntnisse, seit 2008, haben gezeigt, dass mindestens zwei molekulare Mechanismen an der Entstehung der AML beteiligt sind, was neue Forschungsanstrengungen zur Identifikation therapeutischer Ziele ausgelöst hat. Die EVOLVE-II-Studie testet eine Kombination aus Revumenib, einem Menin-Inhibitor, Venetoclax und Azacitidin. Diese Kombination verspricht vielversprechende Ergebnisse in der Therapie von AML, die sich durch verschiedene mutagenetische Merkmale auszeichnet.

Forschungsrahmen und Unterstützung

Die EVOLVE-II-Studie wird von über 150 Zentren aus 18 Ländern unterstützt und ist Teil des Sonderforschungsbereichs 1292 zur gezielten Beeinflussung von Immunität bei Tumorerkrankungen. Zu den Sponsoren zählen die niederländische HOVON-Studiengruppe sowie die deutsch-österreichische AML-Studiengruppe (AMLSG) und die UK Clinical Trials Group. Die Finanzierung erfolgt durch Syndax. Professor Michael Kühn hat die Leitung an den deutsch-österreichischen Zentren übernommen.

Zusätzlich zur EVOLVE-II-Studie wird die Behandlung der akuten myeloischen Leukämie intensiv untersucht. Eine weitausgehende deutschlandweite Analyse zeigt, dass bei mittlerem Risiko eine sofortige Stammzelltransplantation während der ersten Komplettremission nicht unbedingt zu einem besseren Gesamtüberleben führt, im Vergleich zur fortgesetzten Chemotherapie und einer späteren Transplantation im Falle eines Rückfalls. Diese Studie, die von der Hochschulmedizin Dresden und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster geleitet wird, bietet neue Perspektiven in der AML-Behandlung und hat das Potenzial, Therapieentscheidungen grundlegend zu beeinflussen.

Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen

In den letzten zehn Jahren hat sich das Management von AML erheblich verbessert, was sich in besseren Diagnosen und neuen Therapieansätzen widerspiegelt. Trotz der Fortschritte bleibt die Prognose für viele Patienten trüb; nur etwa 30% der erwachsenen AML-Patienten überleben mindestens fünf Jahre nach der Diagnose. Das Verständnis der Krankheit hat sich durch neue therapeutische Optionen, die seit 2017 auf den Markt gekommen sind, wesentlich entwickelt. Erkrankte Patienten profitieren zunehmend von personalisierten Therapiestrategien, die auf ihre jeweiligen klinischen Profile abgestimmt sind.

Die jüngsten Entwicklungen in der Behandlung ermöglichen eine gezielte Risikobewertung und eine verbesserte Überwachung des Krankheitsverlaufs. Mit der Einführung neuer Therapieansätze, wie die Kombination von Venetoclax mit hypomethylierenden Aggressoren für ältere Patienten oder solche, die nicht für intensive Therapien geeignet sind, sind die Perspektiven für die Patienten vielversprechender geworden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle Studie und die damit verbundenen Forschungsergebnisse einen wichtigen Schritt in der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie markieren. Die Entwicklungen unterstreichen nicht nur die Notwendigkeit innovativer Ansätze, sondern auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in der Krebsforschung.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der AML-Behandlung finden Sie in den Artikeln der Universitätsmedizin Mainz, PMC, und Universitätsmedizin Münster.

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Ort Universitätsmedizin Mainz, 55131 Mainz, Deutschland
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