Unternehmer von Morgen: Schüler revolutionieren die Übungsfirmenmesse

Die Übungsfirmenmesse an der Hohentwiel-Gewerbeschule in Singen zeigt innovative Schülerprodukte und fördert unternehmerisches Denken.
Die Übungsfirmenmesse an der Hohentwiel-Gewerbeschule in Singen zeigt innovative Schülerprodukte und fördert unternehmerisches Denken. (Symbolbild/NAG)

Mensa der Hohentwiel-Gewerbeschule-Singen, 78224 Singen, Deutschland - Am 1. Juni 2025 fand an der Hohentwiel-Gewerbeschule in Singen die mit Spannung erwartete Übungsfirmenmesse der Technikerschule statt. Die Veranstaltung bietet zukünftigen Unternehmern die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren und praktische Erfahrungen in einem realitätsnahen Wirtschaftsumfeld zu sammeln. Acht Schüler-Übungsfirmen traten mit ihren individuell entwickelten Produkten an, wobei jede Gruppe aus sechs Teammitgliedern bestand. Die Messe fand in der Mensa der HGS statt und umfasste nicht nur die Präsentation an Ständen, sondern auch stündliche Produktvorstellungen auf einem zentralen Podium.

Die teilnehmenden Teams hatten die Herausforderung, innovatives Marketing zu betreiben. Sie präsentierten ihre Produkte mithilfe von individuell gestalteten Markennamen und Logos auf Team-T-Shirts. Besonders hervorzuheben ist, dass die Übungsfirmen einen direkten Einblick in die Prozesse der Unternehmensgründung und -führung ermöglichten. Hierbei kamen Methoden der Simulationsfirma, auch bekannt als Übungsfirma (Üfa), zur Anwendung, die den Teilnehmern helfen sollten, umfassende Kenntnisse über Unternehmensstrukturen und kaufmännische Abläufe zu entwickeln. Ziel dieser Ausbildung ist es, die Jugendlichen auf die realen Herausforderungen im Berufsleben vorzubereiten, wie der Deutsche Übungsfirmenring betont.

Einblicke in Produkte und Prozesse

Die Messe bot eine Vielzahl von interessanten Produkten. Ein Beispiel ist „Plantastic“, ein multifunktionales Produkt, das als Tischschmuck, Untersetzer und Gewürzset dient. Es kostet 15 Euro und enthält neben abnehmbaren Blättern mit Magnetpunkten auch einen indirekten Beleuchtungseffekt sowie Salz- und Pfefferstreuer in Form von Pilzen. Dieses Produkt wurde von einem Team aus sechs Schülern, darunter Isa, Arend und Laurentin, entwickelt.

Eine weitere Neuheit war „Easy-Cut“, ein Multifunktionsset, das in den Bereichen Kleben, Schneiden, Halten, Falten und Binden eingesetzt werden kann. Auch dieses Produkt wird für 15 Euro angeboten und entstand durch die intensive Zusammenarbeit eines Teams von zwei Schülern – Melina Faßbinder und Dennis Gantert. Das Team arbeitete über ein Jahr hinweg wöchentlich für zweieinhalb Stunden und wurde von Lehrer Oliver Hennemann unterstützt. Ein vorbereitendes Seminar in Österreich half zudem zur Teambildung und zur Vertiefung der gemeinsamen Projektarbeit. Dies zeigt eindrucksvoll, wie die Übungsfirmen nicht nur kreative Ideen entwickeln, sondern auch arbeitsmarktrelevante Kompetenzen fördern.

Die Bedeutung der Übungsfirmen

Das Konzept der Übungsfirmen, das seit 1999 an Fachschulen Anwendung findet, verfolgt das Ziel, dass Schüler innerhalb eines Schuljahres ein marktfähiges Produkt entwickeln. Der gesamte Prozess umfasst Ideengenerierung, Herstellung sowie den Vertrieb. Übungsfirmen arbeiten auf einem virtuellen Markt, auf dem sie sowohl nationale als auch internationale Geschäfte abwickeln. Diese simulierten Unternehmen ermöglichen es den Auszubildenden, praktische kaufmännische Erfahrungen zu sammeln und so die Brücke zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung zu schlagen, wie auch auf Wikipedia erläutert wird.

Die Übungsfirmenmesse stellt somit einen Höhepunkt im Jahr dar, an dem die Ergebnisse der Arbeit in den Übungsfirmen präsentiert und Produkte verkauft werden können. Diese Veranstaltungen sind nicht nur für die Schüler wichtig, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für Arbeitgeber, Talente zu entdecken und potenzielle zukünftige Mitarbeiter kennenzulernen.

Die Vielfalt der Ideen und die Professionalität, mit der die Schüler die Messe gestalteten, zeugen von einem erfolgreichen Konzept der praxisorientierten Ausbildung, das auch heute noch für eine breite Anwendbarkeit im Bildungssystem sorgt.

Details
Ort Mensa der Hohentwiel-Gewerbeschule-Singen, 78224 Singen, Deutschland
Quellen