Alarmierende Ausbreitung der Vogelgrippe in der Antarktis!

Antarktis, Australien - Australische Forscher warnen vor einem alarmierenden Aufkommen des Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Säugetieren in der Antarktis. Laut einem Bericht der Ostsee-Zeitung sind mittlerweile 15 verschiedene Tierarten betroffen, darunter Seevögel, Pinguine und verschiedene Robbenarten. Besonders alarmierend ist die Diagnose bei den Krabbenfresserrobben, die in der Region als „Killervirus“-trächtig gelten.
Die Forscherin Meagan Dewar weist darauf hin, dass die meisten Robbenarten in der Antarktis bereits infiziert sind. Zu den betroffenen Arten zählen Antarktische Seebären, See-Elefanten, Weddellrobben sowie Seeleoparden. Der Erreger wurde ersten Analysen zufolge 2023 über Aasvögel aus Südamerika in die Region eingeschleppt, was die Verbreitung des Virus anzeigt.
Negative Auswirkungen auf die Tierwelt
Besonders betroffen sind unter anderem südliche See-Elefanten. Französische Forschende berichteten von alarmierenden Sterblichkeitsraten dieser Art. Während bei Pinguinen unerwartet weniger tote Tiere als zunächst angenommen festgestellt wurden, könnte dies daran liegen, dass Pinguine als asymptomatische Träger fungieren. Das Virus greift in vielen Fällen das Gehirn der Tiere an und verursacht neurologische Symptome, Atemnot sowie Augenentzündungen.
Die Virusuntersuchungen erfolgen am WHO-Kooperationszentrum für Influenza in Melbourne, wo Hunderte Proben von Skuas, Pinguinen und Robben analysiert werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass das Virus nicht nur an den bekannten Orten auftritt, sondern auch neue Fälle in weit entfernten Regionen dokumentiert wurden. So hat die Vogelgrippe mittlerweile subantarktische Inselgruppen wie Crozet und Kerguelen erreicht, mehr als 7000 Kilometer von den ersten Ausbrüchen auf den Südgeorgieninseln entfernt.
Gefahr für Australien und mögliche Pandemie-Risiken
Ein besonderes Risiko stellt die Möglichkeit dar, dass Zugvögel das Virus von H5N1-Hotspots nach Australien bringen könnten. Die Sorge um die endemischen Tierarten Australiens, wie Koalas und Kängurus, wächst. Das Virus hat bereits global katastrophale Auswirkungen auf Wildtiere, wobei ein Drittel aller Basstölpel sterben musste. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus nach Australien eingeschleppt wird, wird als hoch eingeschätzt.
Schutzmaßnahmen sind insbesondere für Menschen notwendig. Bislang wurden weltweit seit 2020 112 menschliche Infektionen mit H5N1 dokumentiert, wobei die meisten in den USA auftraten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Risiko für die Bevölkerung derzeit als gering ein, warnt jedoch vor der Möglichkeit, dass das Virus sich an Säugetiere und Menschen anpassen könnte. Eine pandemische Bedrohung durch Mutationen des Virus bleibt somit ein ernstzunehmendes Szenario.
H5N1 ist ein behülltes Einzelstrang-RNA-Virus aus der Familie der Orthomyxoviridae und wird in der Natur vor allem durch Wildvögel getragen. Es kann sich auf Säugetiere übertragen und verursacht schwere Erkrankungen sowie hohe Sterblichkeitsraten. Die Übertragung erfolgt vorwiegend über kotbasiertes Material und direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Momentan gibt es noch keine prophylaktische Impfung für Menschen, jedoch werden Prototyp-Impfstoffe entwickelt. Die Risiken sind daher nicht nur für Tiere, sondern auch für den Menschen von Bedeutung. Mehr Informationen zu diesem Virus finden Sie auf der Wikipedia-Seite zur Vogelgrippe H5N1.
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Ort | Antarktis, Australien |
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