Kliniken im Kreis Görlitz droht Finanzloch von 20 Millionen Euro!

Weißwasser, Deutschland - Die finanziellen Herausforderungen für die Kliniken im Kreis Görlitz spitzen sich zu. Bis Ende 2027 droht ein Finanzierungsloch von bis zu 20 Millionen Euro für die Krankenhäuser in Weißwasser, Zittau und Ebersbach. Laut Sächsische.de plant Landrat Stephan Meyer, für die betroffenen Kliniken entsprechende Liquidationshilfen bereitzustellen. Die Unklarheit über die Finanzierung dieser Hilfen resultiert aus der angespannten Finanzlage des Kreises.
Der Kreistag hat bereits ein ursprünglich für Weißwasser vorgesehenes Zehn-Millionen-Darlehen auf die Kliniken in Zittau und Ebersbach ausgeweitet. Während sich die Lage in Weißwasser stabilisiert, verschlechtert sie sich weiter in den beiden anderen Städten, insbesondere in Bezug auf die Behandlung zahl der Patienten. Es besteht die Sorge, dass die Kliniken das Darlehen voraussichtlich nicht zurückzahlen können, was zu einer Umwandlung in Zuschüsse führen könnte.
Krankenhausreform und Liquiditätshilfen
Die Situation wird zusätzlich durch die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen geprägt. Die Abhängigkeit der benötigten 20 Millionen Euro von den Details der Krankenhausreform ist nicht zu leugnen. Anfang des Jahres wurde das Krankenhaustransparenzgesetz vom Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat bestätigt, und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach kündigte finanzielle Hilfen im Rahmen der Reform an. Ein Transformationsfonds in Höhe von 50 Milliarden Euro soll dazu beitragen, die Krankenhäuser bei der Neuordnung der stationären Versorgung zu unterstützen. Dies wurde unter anderem auf Solidaris.de berichtet.
Die Implementierung dieses Fonds, der über zehn Jahre ausgezahlt und von Bund und Ländern jeweils zur Hälfte finanziert wird, könnte entscheidend für die finanzielle Stabilität der Kliniken in Görlitz sein. Die betroffenen Krankenhäuser können bis zu 50% förderungsfähige Kosten abdecken lassen, wobei einige Kriterien wie die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und die Vereinbarkeit mit Beihilferecht zu beachten sind.
Zukunft der Krankenhausstandorte
Landrat Meyer hebt die Notwendigkeit hervor, alle drei Krankenhausstandorte zu erhalten, allerdings in überarbeiteter Form. In Weißwasser soll ein integriertes Gesundheitszentrum entstehen, während Ebersbach sich auf ambulantes Operieren und geriatrische Rehabilitation konzentrieren soll. Zudem wird eine Kooperation mit dem Städtischen Klinikum in Görlitz angestrebt, um Synergien zu nutzen und die Reichweite der medizinischen Versorgungsleistungen zu erhöhen.
Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über die Gehälter des Pflege- und technischen Personals sind im Gange und sollen bis zum Sommer abgeschlossen werden. Meyer erklärte jedoch, dass er zweistellige Lohnsteigerungen für nicht machbar halte. Die finanzielle Lage der Kliniken im Süden des Kreises hat sich trotz neuer Strukturen nicht verbessert, was den Kreistag im Juni dazu veranlasst, die Situation der Kreis-Kliniken und die Ergebnisse der Umstrukturierungen zu beraten.
Zusammenfassend ist die Lage der Kliniken im Kreis Görlitz angespannt, und die kommenden Reformen sowie die damit verbundenen finanziellen Hilfen könnten entscheidend für die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region sein. Die Umsetzung dieser Maßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit dem neuen Transformationsfonds, wird eng beobachtet.
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Ort | Weißwasser, Deutschland |
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